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Weihnachtsoratorium
von Bach in der Kirche

Vorverkauf für Konzert am 17. Dezember startet heute

Borgholzhausen (WB/SKü). In diesem Jahr wollen die Kantorei Borgholzhausen und der Kirchenchor der ev. Kirchengemeinde Steinhagen die 2004 begonnene Zusammenarbeit wieder aufleben lassen.

Damals wurden die ersten drei Kantaten des »Weihnachtsoratoriums« von Johann Sebastian Bach aufgeführt. Für dieses Jahr haben die Veranstalter nun neben der Wiederholung der besonders beliebten 1. Kantate »Jauchzet und flohlocket, auf preist die Taten«, die 4. und 5. Kantate vorgenommen. Die Aufführungen finden am Samstag, 16. Dezember, um 16 Uhr in der Dorfkirche Steinhagen und am Sonntag, 17. Dezember, um 19.30 Uhr in der evangelischen Kirche Borgholzhausen statt. Achtung: Die Uhrzeit in Pium ist anders als in den Vorjahren.
Bachs »Weihnachtsoratorium« zählt zu den bedeutendsten Schöpfungen der Musikliteratur überhaupt. Dabei hat Bach bei einer ganzen Reihe von Stücken - darunter fast alle großen Chöre und Arien - auf frühere Kompostionen zurückgegriffen,und zwar auf weltliche Kantaten und Huldigungsmusiken, die er zu Geburtstagen oder anderen Feierlichkeiten des sächsischen Königshauses geschrieben hatte. Bach hat sie mit großer Sorgfalt überarbeitet und dem neuen Verwendungszweck angepasst. Die Größe des Werkes wird durch dieses »Parodie« genannte Verfahren nicht im geringsten gemindert. Nichts deutet darauf hin, dass Bach seine parodierten Werke weniger schätzte als seine Originalkompostionen. Im Gegenteil: Man könnte annehmen, dass Bach die Musik, die er abermaliger Überarbeitung für wert hielt, besonders geachtet hat.
Während die Oratorien zu Ostern und Himmelfahrt jeweils den Raum einer Kantate einnehmen, erstreckt sich das weihnachtliche Werk über sechs einzelne Gottesdienste von Weihnachten bis Epiphanias. Trotzdem liegt ihm inhaltlich eine geschlossene Handlung zugrunde. In der Aufführung wird mit der ersten Kantate die Geburt Jesu gefeiert. In der 4. Kantate bildet die Namensgebung den Anlass zu einem ganz persönlichen Gespräch mit Jesu. Bachs Komposition entfernt sich dabei in ihrer Tonart F-Dur sowie ihrer Besetzung mit zwei Hörnern weit von der helleren, durch Trompetenklang geprägten D-Dur-Pracht der ersten Kantate. Im fünften Teil des Oratoriums steht der Stern, das »Licht, das auch den Heiden leichten« soll, im Mittelpunkt.
Unter der Leitung von Ulrike Gronewold und Lothar Möller sind die Ausführenden die Kantorei Borgholzhausen und der Jugendchor, die Kantorei Steinhagen und der Jugendchor mit Orchester sowie Irmela Brünger (Sopran) aus Osnabrück, Christiane Schmidt (Alt) aus Bad Salzuflen, Christian Finke (Tenor) aus Berlin und Clemens Gnad (Bass) aus Bremen. Auch sind Orchestermusiker des Stadttheaters aus Bielefeld dabei.
Karten sind im Vorverkauf im ev. Gemeindebüro Borgholzhausen und bei Zeitschriften »Herold« sowie im ev. Gemeindebüro Steinhagen und der Buchhandlung »Lechtermann« in Steinhagen von heute an erhältlich.

Artikel vom 15.11.2006