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Schalke an der
Liga-Spitze

Aber die Spieler schweigen weiter

Cottbus (dpa). Die Gipfelstürmer schwiegen auch noch, als sie erstmals nach einem Jahr, acht Monaten und fünf Tagen wieder ganz oben angekommen waren - dafür ließ der zuletzt so oft attackierte Trainer seiner Genugtuung freien Lauf.
»Wie jeder andere«, so verkündete Schalke-Coach Mirko Slomka nach der erklommenen Tabellenspitze, freue er sich mit den Spielern. Drei Siege nacheinander einschließlich eines aufregenden 4:2-Erfolges beim aufsässigen Neuling Energie Cottbus brachten »Königsblau« den ersten nationalen Spitzenrang seit dem 13. März 2005. »Alle, die mit uns gezittert haben, haben es verdient, das genießen zu dürfen, vor allem die Mannschaft, die viele Rückschläge einstecken musste«, erklärte Slomka in Anspielung auf die Querelen der vergangenen Wochen.
Den letzten Gipfelsturm von Schalke hatte Slomka als Assistent von Ralf Rangnick erlebt, in Cottbus sah er als Chef trotz vieler Verletzungsausfälle eine Elf mit »viel Ruhe und Besonnenheit« in der entscheidenden Phase nach dem Wechsel. Manager Andreas Müller bescheinigte dem neuen Tabellenführer »Laufbereitschaft, Kampf und Aggressivität«. Hamit Altintop (4.) und Kevin Kuranyi (15.) hatten die Gäste zeitig auf die Siegstraße gebracht. Doch Sergiu Radu (28./31.) schockte mit seinen Saisontoren drei und vier zumindest für 20 Minuten die Schalker, die nach der Pause durch Christian Panders Freistoß (51.) erneut die Weichen auf Sieg stellten. Für den 23-Jährigen war es der erste Bundesliga-Treffer nach seiner 18-monatigen Verletzungspause. Levan Kobiaschwili (83.) machte die letzten Hoffnungen der tapfer kämpfenden Gastgeber zunichte. Trotzdem setzten die Schalker Profis ihren Medien-Boykott fort.
Außenseiter Cottbus war wütend, dass ihm wie schon in Bremen (1:1) und gegen Wolfsburg (0:0) ein Elfmeter verwehrt wurde. »Das war die dritte klare Fehlentscheidung gegen uns. Das können wir als Aufsteiger nicht verkraften«, moserte Energie-Coach Petrik Sander, nachdem der Stoß von Mladen Krstajic gegen Francis Kioyo (70.) von Referee Herbert Fandel ungeahndet geblieben war.

Artikel vom 20.11.2006