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Daum gibt Köln
einen Korb

Der Trainer war nicht zu überzeugen

Köln (dpa). Das Comeback von Erfolgstrainer Christoph Daum im deutschen Profi-Fußball ist vertagt. Mit seiner Absage an den 1. FC Köln beendete der 53-Jährige gestern das Tauziehen um ein Engagement als Cheftrainer am Rhein.
»Mir tut es sehr Leid, dass wir Christoph Daum nicht zum FC holen konnten«, erklärte Manager Michael Meier. »Wir haben alles versucht, es realistisch werden zu lassen.« Der Coach habe aber weder das Angebot für ein langfristiges Engagement noch eine Anstellung bis Saisonende akzeptiert. »Die Absage ist aus gesundheitlichen Gründen erfolgt.«
Bereits am Samstag hatte Daum in einer Kölner Klinik mit Hinweis auf seine Halsoperation eine Verpflichtung abgelehnt - eine Zusammenarbeit zunächst aber nicht ganz ausgeschlossen. Noch am Tag der Entlassung des Schweizers Hanspeter Latour war Meier zu Daum ins Krankenhaus gefahren. Dabei soll er ihm einen Vierjahresvertrag mit einem geschätzten Gehalt von 2,5 Millionen Euro pro Jahr offeriert haben. Außerdem soll er ihm den Kontrakt mit der Bereitstellung eines hohen zweistelligen Millionenbetrags für Spielerkäufe zusätzlich schmackhaft gemacht haben. »Dies ist nicht auf sein Wohlwollen gestoßen, weil er ins internationale Geschäft zurück will«, so Meier.
Weder Präsident Wolfgang Overath noch Meier konnten Daum in weiteren Gesprächen dazu bewegen, zumindest als Interimscoach das »Projekt direkter Wiederaufstieg« in die Bundesliga zu übernehmen. »Was die Eckdaten anging, gab es eine grundsätzliche Lösung«, sagte Meier. »Es verbietet sich aber, ihn zu Dingen zu zwingen, zu denen er gesundheitlich nicht in der Lage ist.«
Parallel hat der Verein auch Kontakte zu anderen Kandidaten geknüpft. Im nächsten Zweitliga-Spiel am Sonntag gegen 1860 München werden Torwart-Trainer Holger Gehrke und A-Jugend-Coach Frank Schäfer die Mannschaft betreuen. »Noch ist der Boden nicht so abgebrochen, dass wir das Ziel Wiederaufstieg nicht erreichen können«, meinte Meier.

Artikel vom 15.11.2006