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Das beliebte Ausflugsziel an der Autobahn 2

79. Jahrbuch Minden-Ravensberger blickt auf die Geschichte der Raststätte Gütersloh


Kreis Gütersloh (peb). Als Verbindung zwischen Ruhrgebiet und Berlin wurde die Autobahn 2 Ende der 1930er Jahre gebaut. Im Osten der Stadt durchquert die Verkehrsader Gütersloh, wo 1954 eine richtungsweisende Raststätte entstand. Sie steht im Mittelpunkt des neuen Jahrbuchs Minden-Ravensberger.
Der Rasthof Gütersloh in Kattenstroth sei ein Musterbeispiel gewesen für ein ganzes Neubauprogramm, mit dem an den Autobahnen für Reisende ein umfangreiches gastronomisches und Übernachtungsangebot entstand, berichtet Autor Heinrich Lakämper-Lührs in seinem Aufsatz im neuen Minden-Ravensberger. Die 79. Ausgabe des Jahrbuchs für die Region Ostwestfalen ist jetzt erschienen und für 9,90 Euro im Buchhandel erhältlich.
Geschichtliches aber auch Berichte über Ereignisse der Gegenwart, Gedichte und Texte auf Platt haben zahlreiche Autoren auf 180 Seiten gebündelt. Mit zwei Beiträgen ist die A 2 ein Schwerpunktthema - und war für die Initiatoren um Mitherausgeber Martin Maschke, Redakteur Hans-Dieter Musch und Verleger Olaf Eimer Grund genug, das Jahrbuch in der Raststätte Gütersloh Nord vorzustellen. Die wiederum sieht heute anders aus als das einstige Vorzeigeprojekt. 2000 wurde das Gebäude abgerissen und durch ein moderneres ersetzt. Denn der Bedarf an Übernachtungsmöglichkeiten an der Autobahn ist seit den 1950er Jahren drastisch gesunken. »Tanken, Toilette, Tasse Kaffee« -Êder Aufenthalt auf der Raststätte wird heute auf ein Minimum reduziert, wie Autor Lakämper-Lührs schreibt. Von der heutigen Hektik mit täglich 70 000 Fahrzeugen sind die Schilderungen aus den Anfangszeiten der Raststätte mit rund 12 300 Fahrzeugen kaum zu vergleichen. Damals hatten Reisende und Berufsfahrer Zeit für eine Übernachtung in einem der fast 60 Betten, 3000 bis 4000 Essen bereitete die Küche täglich zu. Zudem war die Raststätte Ausflugsziel auch für die Gütersloher.
Auch für die neue Ausgabe des Jahrbuchs Minden-Ravensberger hat Hans-Dieter Musch wieder großen Wert darauf gelegt, dass sich die Autoren kurz fassen: »Der Minden-Ravensberger ist kein Buch nur für Historiker, sondern zielt auf eine breite Leserschaft. Er soll eine Lektüre bleiben, die unterhaltsam ist.« Daher ist das Jahrbuch auch keine schlichte Chronik, so auch Verleger Olaf Eimer, sondern es werde »die Geschichte an interessante Geschichten angeknüpft«.

Artikel vom 16.11.2006