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»Nur« ein Punkt aber Bestnoten

Fußball-Bezirksliga: Peckeloh und Canlar machen Werbung in eigener Sache

Altkreis (star). Auch wenn auf anderen Plätzen schönere und mehr Tore fielen - beim 1:1 im Spitzenspiel der Fußball-Bezirksliga machten SC Peckeloh und SV Canlar beste Werbung für den Amateursport in Deutschlands siebthöchster Spielklasse.

Stichwort Einsatz/Moral: Beide Teams trotzten den widrigen äußeren Bedingungen - die Partie musste wegen eines Hagelschauers sogar kurzzeitig unterbrochen werden - pflügten jeden Quadratmeter des morastigen Bodens um. Gerade für den SCP, der nach dem Rückstand anrennen musste, entwickelte sich die Partie zu einer kräftezehrenden Angelegenheit. Die Gastgeber ließen aber trotz der lange Zeit unüberwindlich erscheinenden Canlar-Defensive nie den Kopf hängen, glaubten an die Wende und wurden zurecht belohnt.
Stichwort Taktik/Disziplin: Peckeloh hatte seine Lehren aus der Pokalniederlage am Dienstag gegen den gleichen Kontrahenten gezogen, ließ eine der spielstärksten Mannschaften der Liga nie zur Entfaltung kommen. Dass mit zunehmendem Risiko in der zweiten Halbzeit die Ordung in der Defensive nie verloren ging, ist den Platzherren ganz hoch anzurechnen. Auf der anderen Seite stellte Canlar unter Beweis, warum das Team bis dato nur sechs Gegentreffer kassiert hatte. Das Abwehrbollwerk vor dem sicheren Keeper Verzilov hielt dem Peckeloher Druck jederzeit stand.
Stichwort Fairness: Der Elfmeterpfiff fünf Minuten vor dem Abpfiff beim Stande von 1:1 war eine der kuriosesten und unverständlichsten Entscheidungen der Saison. Natürlich protestierten die Gäste lautstark, ohne jedoch unbeherrscht oder beleidigend zu werden. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, doch die Praxis sieht bei anderen Teams oft anders aus. Überhaupt hinterließ Canlar einen sachlichen, disziplinierten Eindruck. Auch Peckeloh blieb nach dem abseitsverdächtigen Gegentreffer ruhig. Es passt ins Bild, dass beide Trainer nach dem Schlusspfiff in freundschaftlicher Atmosphäre gemeinsam die 90 aufregenden Minuten Revue passieren ließen.

Trotz des verschossenen Elfmeters durfte Peckeloh mit dem Remis zufrieden sein. Das Team steckte gegen einen starken Gegner die Ausfälle mehrerer Stammspieler weg und sollte in den kommenden Wochen mit einem Alex Vesovic und Alessandro Solito in der Startformation (Sonntag reichte es für dieses Duo nur zu einem Kurzeinsatz) wieder torgefährlicher werden. Für Canlars Coach Zafer Atmaca stand nach dem Schlusspfiff fest: »Beide Mannschaften stehen in der Tabelle zu Recht ganz oben.«
Auch die anderen beiden Altkreis-Teams sorgten für positive Nachrichten. Spvg. Steinhagen darf sich nach dem zweiten Sieg ohne Gegentreffer in Folge (5:0 bei Türkiyemspor) in der Tabelle nach oben orientieren. Von einem kompletten Kader kann Coach Nurettin Barka weiterhin nur träumen. Kaum stehen Rafael Baczynski und Damian Noworzyn nach längerer Verletzungspause wieder zur Verfügung, fällt nun Sören Kapelski bis zur Winterpause aus. Den Defensiv-Spezialisten zieht es beruflich nach Amerika.
TuS Solbad verließ nach dem 2:1-Erfolg im Kellerduell bei VfB Schloß Holte die Abstiegsplätze. Ein auch psychologisch wichtiger Dreier, denn die Schmidtke-Crew muss erst in drei Wochen wieder in Gütersloh 'ran. Die FC-Reserve stellte vergangenen Freitag bereits den dritten Trainer der laufenden Saison vor. Unter Jörg Retzer will der hoch gehandelte Neuling endlich wieder sportliche Schlagzeilen produzieren. Das Debüt des neunen Chefs war schon vielversprechend. Gütersloh II besiegte Wellensiek mit 3:0 und verabschiedete sich aus dem Tabellenkeller.

Artikel vom 14.11.2006