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Hinweise auf
versteckte
Munition

Neue Recherchen

Borgholzhausen (SKü). Bei Borgholzhausens Umweltbeauftragten Dirk Nolkemper sind Hinweise auf weitere mögliche Munitionsdepots aus dem 2. Weltkrieg eingegangen. Nolkemper will sie in Ruhe auswerten und hofft auf noch mehr Aussagen von Zeitzeugen.

Wie das WESTFALEN-BLATT am 26. Oktober ausführlich berichtet hat, erinnert sich BU-Ratsherr Konrad Upmann (71) an eine ehemalige Waffendeponie am Barenbergweg, wo heute eine Pferdewiese ist. Er berichtete von mehreren Artilleriegranaten, Waffen und weiterer Munition, die in einer Grube vergraben worden seien. Mittlerweile hat Umweltbeauftragter Nolkemper jedoch Hinweise bekommen, wonach dieses Munitionsdepot in den Nachkriegsjahren beseitigt worden sein soll. Der Anrufer hatte diese Information allerdings auch nur vom Hörensagen, so dass von Behördenseite genauer recherchiert werden soll.
Dazu erhofft sich Nolkemper weitere Berichte von Zeitzeugen. »Es ist eine große Chance, wenn die Kinder und Jugendlichen von damals, die heute noch leben, uns Hinweise über versteckte Munition geben können. Solche Informationen sind für uns Gold wert«, sagte Nolkemper gestern. So bekam er nach dem WB-Bericht Hinweise auf versteckte Granaten in einem Teich in Barnhausen sowie über vergrabene Munition in einem stillgelegten Steinbruch, wobei es sich nicht um den Bönker'schen Steinbruch mit der Naturbühne des Piumer Bauerntheaters handelt.
Nolkemper wurden weiter Berichte aus den letzten Kriegstagen in Borgholzhausen zugetragen, wonach sogar Angehörige der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) auf ihrer Flucht vor den anrückenden US-Streitkräften von Borgholzhausenern Privatkleidung erpresst haben und dabei Waffen und Munition zurückgelassen haben sollen. Die »Entsorgung« der gefährlichen Dinge wurde den Piumern überlassen.
Der Umweltbeauftragte will bei den infrage kommenden Munitionsverstecken zunächst die Grundeigentümer und ältere Nachbarn befragen, um vielleicht noch Näheres über den Verbleib zu erfahren. Dann soll gegebenenfalls mit dem Kampfmittelräumdienst gesprochen werden.

Artikel vom 14.11.2006