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Einrichtungen sollen
miteinander vernetzen

»Zukunft der Jugendkulturarbeit in Bielefeld« diskutiert

Bielefeld (ag). Kinder sind unsere Zukunft. Und um diese Zukunft angemessen zu fördern, versammelten sich jetzt führende Vertreter verschiedener Bereiche der Jugendkulturarbeit zur offenen Podiumsdiskussion. Ihr Thema: »Die Zukunft der Jugendkulturarbeit in Bielefeld«. Viele Interessierte fanden sich zu diesem Anlass im Bunker Ulmenwall ein.

Das vom Bunker initiierte Forum sollte dazu beitragen, die Zukunft der Jugendkulturarbeit zu erörtern und Bedürfnisse, Wünsche, Erwartungen sowie Ziele zu diskutieren. Auch mögliche Mängel und Versäumnisse sollten nicht außen vor bleiben. Moderiert wurde die Veranstaltung von Professor Dr. Hilmar Peter, Dozent an der Universität Bielefeld.
Zu Beginn hielt Professor Dr. Benedikt Sturzenhecker von der Fachhochschule Kiel und Vorsitzender der Künstlervereinigung »Artists Unlimited« einen Vortrag zum Thema »Ästhetische Bildung«. Ästhetische Bildung von Jugendlichen habe großen Einfluss auf den Prozess des sich bildenden Subjekts, weil es diesem eine Befähigung zu selbst bestimmten Leben verleihe, erklärte er.
Mit kreativer Arbeit habe man so die Möglichkeit, sich selbst zu entwickeln. Kunst und Musik erfüllten keinen bestimmten Zweck und doch seien sie keine private Angelegenheit, sondern politisch. »In dem Moment, in dem Menschen etwas gestalten, gestalten sie immer etwas über sich und ihre Umwelt. Sie werden sich dessen bewusst und das ist politisch«, so der Experte. Daher sei es die Aufgabe und Pflicht der Kommune ,eine Möglichkeit für diesen Ausdruck zu bieten, gerade in Zeiten der Politikverdrossenheit Jugendlicher. Prof. Sturzenhecker: »Es braucht viele differenzierte Angebote, die nicht pädagogisiert, sondern von Experten begleitet und in die Öffentlichkeit getragen werden. Hier ist der Bunker Ulmenwall ein tolles Beispiel.«
Im Anschluss wurde über die aktuelle Lage zur Jugendkulturarbeit in Bielefeld diskutiert. Hierbei wurde deutlich, dass alle geladenen Experten sich zwar mehr Angebote wünschen, es aber wie so häufig an der Finanzierung scheitert. Trotz des knappen Etats einigte man sich darauf, die Jungendkultureinrichtungen untereinander zu vernetzen. »Wir sitzen alle im gleichen Boot. Es sollte eine intensivere Zusammenarbeit entstehen«, so Peter Bauer, Vorsitzender des Bielefelder Jugendrings. Und Professor Sturzenhecker fügte hinzu: »Kunst und Musik können die Verstarrungen in der Gesellschaft lösen, deshalb sollte man sie schätzen«.

Artikel vom 13.11.2006