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Ohne Zusammenhalt, ohne
Konzept, ohne Aufbäumen

Handball-Oberliga: TSG unterliegt Volmetal mit 28:35

Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Drei Worte genügten Trainer Jörg Harke, um die auch in dieser Höhe verdiente 28:35 (14:15)-Heimblamage seiner TSG Altenhagen-Heepen gegen den TuS Volmetal trefflich zu charakteriesieren: »Das reine Chaos!« Das Schlusslicht der Handball-Oberliga bejubelte gestern Abend in Heepen seinen ersten Sieg in dieser Spielzeit.

Harke wusste auch um den gravierenden Unterschied: »Volmetal wollte gewinnen.« Derweil sprach er seiner Mannschaft sämtliche Qualitäten ab, die vonnöten gewesen wären, den fünften Saisonerfolg einzufahren. »Vorne fehlte alles, hinten war gar nichts. Meine Mahnungen vor Volmetal sind nicht bei der Mannschaft nicht angekommen.«
Es war zum Gruseln. Die TSG »war noch nicht auf der Platte« (Harke), da lag sie bereits mit 1:4 im Hintertreffen. Wie sie überhaupt nur zwei Mal im gesamten Spiel ausgleichen konnte, zum 1:1 (Siebenmeter Müller) und zum 15:15 (von Hollen, 32.). Ansonsten mussten sich die kopflosen Bielefelder damit bescheiden, angesichts ihrer hohen Quote an Stockfehlern den Gegner zu Toren einzuladen. Es reichte gerade mal zum Reagieren, zum Agieren war das Kollektiv gestern nicht in der Lage. Mangels Kreativität im Angriffsspiel waren es einzig Überzahlsituationen, die dem ratlosen Gastgeber Pate standen, um das Ergebnis erträglich zu gestalten.
Wie nach dem 11:14 (26.), als Schraps, Wagner und Müller auf 14:15 markierten. Doch acht Minuten nach dem Pausenpfiff waren die frischen Hoffnungen schon wieder verwelkt - 15:20 (38.). »Wir sind blind nach vorne gerannt,« grantelte Harke und registrierte »überhaupt keine Gegenwehr.«
Die TSG überbot sich vielmehr im Einstudieren von Fehlpässen und Fehlschüssen, derweil Volmetal mit einfachen Mitteln die Bielefelder Deckung aushebelte. Nach dem 21:27 (50.) skandierte der begeisterte TuS-Anhang: »Auswärtssieg.«
TSG-Chef Heinrich Rödding wirkte spürbar geschockt. »Das war eine unterirdische Leistung. So habe ich die Mannschaft noch nie gesehen. Ohne Konzept, ohne Biss, ohne Aufbäumen. Und das gegen den Tabellenletzten, noch dazu in eigener Halle. In einer Phase der Saison, wo wir die Möglichkeit haben, nach oben zu kommen. Völlig unbegreiflich.«
TSG Altenhagen-Heepen: Welge - Wagner (9), Starck (1), Korte (3), Müller (8/6), Limbach (2), Werner (1), Schraps (2), von Hollen (2), Rethmeier, Belgard.
Der Spielfilm: 1:4 (6.), 3:6 (9.), 4:7 (12.), 7:7 (15.), 7:12 (19.), 10:13 (25.), 14:15 (30.), 15:20 (38.), 17:21 (40.), 19:21 (43.), 21:27 (50.), 23:30 (53.), 25:30 (56.), 27:32 (57.), 28:35 (60.).

Artikel vom 13.11.2006