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Wer mit Holz heizt, kann richtig sparen

Steigende Energiepreise: Holz ist gefragt wie nie

Von Antje Kreft (Text und Foto)
Borgholzhausen (WB). Wer mit Holz heizt, schafft damit im Wohnzimmer nicht nur eine wohlige Atmosphäre, sondern kann auch viel Geld sparen. Eine gute Sache in Zeiten steigender Energiepreise. Die Nachfrage wächst stetig.

»Die Angebote können die Nachfrage derzeit nicht zufriedenstellen. Es ist zwar genug Holz da, aber die hohen Energiepreise waren nicht vorhersehbar«, teilte gestern Willi Stock, stellvertretender Leiter des Forstamtes Bielefeld, auf Anfrage des WB mit. Viele Bürger haben sich nicht entsprechend bevorratet und müssen jetzt zusehen, wie sie durch den Winter kommen. Damit haben auch die Borgholzhausener Holz-Anbieter ihre Erfahrungen gemacht. Es gebe unzählige Vorbestellungen, die Auslieferungstermine seien bereits bis kurz vor Weihnachten ausgebucht. Immer mehr Bürger würden sich für einen Ofen oder Kamin entscheiden.
Die gestiegenen Preise für Öl und Gas haben auch ihre Auswirkungen auf die Holzkosten gezeigt. Laut Heinrich Nagelsmöller, der bereits seit 20 Jahren Buchenholz verkauft und auch selbst damit heizt, ist der Raummeter im Schnitt fünf Euro teurer als 2005. Das bestätigt auch Willi Stock vom Forstamt Bielefeld: Etwa 65 Euro für einen Raummeter getrocknete und gespaltene Buchenscheite seien üblich. »Das ist mehr als 2005, aber dennoch lässt sich immer noch dadurch sparen. Denn ein Raummeter bestens getrocknetes Buchenholz ersetzt vom Heizwert 200 Liter Heizöl. Bei Ölpreisen von 50 oder 60 Cent pro Liter rechnet sich das Heizen mit Holz - 70 Euro für einen Raummeter getrocknetes Buchenholz sind nur auf den ersten Blick teuer. Hinterher freut man sich«, sagt Stock. Für Stammholz müssen Abnehmer 35 bis 40 Euro zahlen.
»Ich spare pro Jahr etwa 1500 Euro, seit ich mit Holz heize«, bestätigt auch Andreas Meyer aus Barnhausen, der in der Raiffeisen-Genossenschaft neben Brennholz auch Braunkohle-Briketts und Mollis verkauft. Die Nachfrage ist gut. Laut Willi Stock sind die alternativen Brennmaterialien in manchen Städten schon knapp. »Die Zahl der Öfen ist in den vergangenen Jahren so in die Höhe geschnellt, dass die Pelletbranche nicht hinterher kam. Das wird sich 2007 aber ändern, denn die Zahl der Pelletproduzenten wächst«, teilte der stellvertretende Forstamt-Leiter mit. Bleibt abzuwarten, wie der kommende Winter wird - und ob die Ölpreise im nächsten Jahr wieder fallen.

Artikel vom 11.11.2006