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Menschen in
unserer Stadt
Masayoshi Tsuchiya
Student

Nach Bielefeld kam Masayoshi Tsuchiya im September 2003, um an der heimischen Universität die Fächer Linguistik und Deutsch als Fremdsprache zu studieren. Für den 25-jährigen ist dies bereits der zweite Studiengang, da er in seinem Heimatland Japan schon ein Jurastudium abgeschlossen hat. »Ich kam nach Deutschland, weil ich damals schon einmal mit meinen Eltern vier Jahre in der Nähe von Frankfurt gelebt habe«, erzählt der Student. »Leider habe ich meine Deutschkenntnisse nach meiner Rückkehr nach Japan wieder verlernt, aber das war kein Hindernis für mich. Ich liebe Sprachen und wollte auf Grund meiner Vorerfahrungen nach Deutschland zurück«.
Diese Entscheidung bereut er bis heute nicht, denn allein die Möglichkeit, hier zwei Fächer parallel studieren zu können, bietet dem jungen Mann viele berufliche Perspektiven.
Im nächsten Jahr plant der Student im Rahmen seines Studiums einen vierwöchigen Aufenthalt in Italien, um dort an einer Universität ein Praktikum zu machen. Dafür lernt er im Moment fleißig Italienisch und spricht außerdem fließend Japanisch, Englisch und Deutsch. Darüber hinaus gibt er Japanischkurse und zeigt sich in seiner Freizeit auch durch regelmäßiges Fitnesstraining und die Ausübung der asiatischen Kampfsportart Aikido sehr engagiert.
In Bielefeld lebt der Student gern, da er die »spezielle Mentalität« der Leute schätzt. »Viele denken, ich könne kein Deutsch sprechen. Umso erstaunter sind sie dann, wenn ich mich mit ihnen unterhalte und freuen sich. Die meisten Ostwestfalen sind sehr offen und hilfsbereit, so habe ich bei Problemen immer Unterstützung erfahren«.
Die Frage nach der beruflichen Zukunft beantwortet er nachdenklich:» Ich könnte mir vorstellen, in einer Firma zu arbeiten, die mit Deutschland und Japan verbunden ist, da ich beide Länder mag. Ob ich später einmal in meine Heimat zurückkehre, hängt von meiner beruflichen Perspektive ab. Hier gefallen mir natürlich die Dinge besonders, die es in Japan nicht gibt, das sind zum Beispiel die Natur und die Landschaft, das deutsche Essen und jetzt im Dezember der Weihnachtsmarkt«. Alexandra Kipp

Artikel vom 13.11.2006