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Guter Ingenieur
spricht Englisch

Forum Maschinenbau in Salzuflen

Von Bernhard Hertlein
Bad Salzuflen (WB). Der Maschinenbau braucht gute Techniker. Genauso braucht er jedoch Ingenieure, die sich für die Arbeit im Vertrieb »nicht zu schade sind« und die sich auch in fremden Ländern und Kulturen bewegen können.

Mit einer Podiumsdiskussion über die Zukunftschancen des deutschen Maschinenbaus begann gestern die zweite Messe »Forum Maschinenbau« in Bad Salzuflen. Auch wenn die Branche kurz vor Ende 2006 auf ein neues Rekordjahr hoffe, müssen dennoch nach Ansicht von Manfred Wittenstein, dem Vizepräsidenten des Verbandes der deutschen Maschinenbauer (VDMA) die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Dabei führe kein Weg an einer weiteren Internationalisierung vorbei.
Viel zu viele Mittelständler trifft die Globalisierung allerdings noch unvorbereitet. »Wer im Ausland Geschäfte machen will, muss wenigstens darauf achten, dass seine Telefonistin gut Englisch spricht«, meinte Rolf Struppek, Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzender des Branchennetzwerkes OWL-Maschinenbau.
Dr. Theo Freye, Marketinggeschäftsführer des Harsewinkler Landmaschinen-Herstellers Claas, beklagte sich, dass vielen Studenten der Naturwissenschaften die interkulturelle Kompetenz fehle. Nicht von ungefähr gälten die Deutschen im Ausland oft als rechthaberisch und dickköpfig.
Ebenso wie Freye forderten auch Dr. Edmund Sailer, Technik-Geschäftsführer bei Miele, und Weidmüller-Manager Dr. Joachim Belz mehr Investitionen in die Bildung. Struppek kritisierte die Praxisferne der deutschen Berufsausbildung. Das System sei viel zu unflexibel und werde weder den Ansprüchen der Wirtschaft noch den Bedürfnissen der Jugend gerecht.
Forum Maschinenbau geht heute in den zweiten und letzten Tag.

Artikel vom 10.11.2006