10.11.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Partyaffäre:
Dritter Mann
in Verdacht

Bünemann bestreitet

Von Christian Althoff
Lemgo (WB). In der lippischen Partyaffäre hat die Staatsanwaltschaft Paderborn ihre Ermittlungen jetzt auf einen dritten Tatverdächtigen ausgeweitet.

Bislang richtete sich das Verfahren gegen den lippischen Verbandsvorsteher Joachim Bünemann (54), der zwei Privatfeiern über den Verband abgerechnet hatte, und den Ex-Geschäftsführer der verbandseigenen Hotel- und Gaststätten-Betriebsgesellschaft (HoGaBe), Wilhelm Redecker. Er hat zugegeben, 2001 und 2002 Bünemanns Privatfeiern illegal verbucht zu haben. Jetzt hat der zuständige Staatsanwalt das Verfahren auf den damaligen stellvertretenden HoGaBe-Geschäftsführer K. ausgeweitet. Er soll damals von Wilhelm Redecker in beide Fälle der Buchhaltungs-Manipulation eingeweiht worden sein und die Untreuehandlungen mitgetragen haben.
Unterdessen wurde bekannt, dass Joachim Bünemann offenbar bestreitet, 2001 und 2002 Rechnungen über die Privatfeiern bekommen zu haben. Rechnungen waren bei einer Durchsuchung seines Hauses auch nicht gefunden worden. Auch will er Wilhelm Redecker nicht, wie von diesem ausgesagt, dazu gedrängt haben, die Feiern anders zu verbuchen. Dieses soll Redecker aus eigenem Antrieb getan haben. Eingestanden wird von Bünemann allerdings, dass er nie für die Privatfeiern bezahlt hatte - bis die Partyaffäre im September bekanntgeworden war. Sollte Bünemann, der bislang nicht vernommen worden ist, gegenüber der Staatsanwaltschaft eine Aussage machen, die der Darstellung Redeckers in den genannten wesentlichen Punkten widerspricht, wird er nach Einschätzung von Juristen nicht auf eine Beeendigung des Verfahrens durch einen Strafbefehl rechnen können. Vielmehr müsse er dann davon ausgehen, dass die Partyaffäre in einer Gerichtsverhandlung aufgeklärt werde, hieß es.

Artikel vom 10.11.2006