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Lemgo hält Anschluss an die Handball-Spitze

Lübbecke bleibt trotz Derbyniederlage zuversichtlich

Von Wolfgang Sprentzel
(Text und Foto)
Lübbecke (WB). »Dieses Ergebnis ist bitter. Wirklich bitter.« Trainer Jens Pfänder vom Handball-Bundesligisten TuS N-Lübbecke konnte auch einen Tag nach dem mit 30:31 (17:16) verlorenen Ostwestfalen-Duell gegen den TBV Lemgo nicht zur Tagesordnung übergehen.
TBV-Torhüter Jörg Zereike (r.) war mit seinen 18 Paraden Held des Derby-Abends.
Das gelang am Mittwochabend in der Lübbecker Kreissporthalle auf Anhieb keinem der Beteiligten, auch nicht TBV-Trainer Volker Mudrow, der seinem Gegenüber ein großes Kompliment machte: »Der TuS Nettelstedt hat uns alles abverlangt.« Selbst Volker Zerbe, der neue sportliche Leiter der Hansestädter, atmete zunächst erleichtert auf und lobte dann den Kontrahenten: »Ihr habt sehr, sehr gut mitgehalten.«
Für Pfänder hingegen war es auch kein Trost, dass dieses Derby alles geboten hatte, was Handball so reizvoll macht: gute spielerische Elemente, leidenschaftlicher, aber in jeder Weise fairer Kampf und Dramatik bis zur letzten Sekunde. »Aber Dramatik brauche ich nicht. Ich brauche Punkte«, stellte der mehr denn je in den Abstiegskampf verstrickte TuS-Coach fest.
Punkte benötigt auch der TBV Lemgo, aber in die andere Richtung. Zusammen mit dem THW Kiel und der SG Flensburg/Handewitt bildet der TBV mit ebenfalls 17:3 Punkten das Verfolgertrio des Spitzenreiters VfL Gummersbach (18:2). Schon am Dienstag können die Lemgoer die Rangfolge kräftig durcheinanderwirbeln. Dann kommt Gummersbach zum Gipfeltreffen in die Lipperlandhalle. Zuvor aber wartet eine Pflicht: Im EHF-Pokal werden die Lemgoer in eigener Halle am Sonntag um 17 Uhr gegen Maccabi Rishon Le Zion nach dem klaren 42:25 im Hinspiel den Einzug ins Achtelfinale perfekt machen.
Der TuS N-Lübbecke tritt morgen in Göppingen an. Trotz der unverdienten Niederlage gegen den TBV (Kapitän »Paco« Fölser: »Das ist schon deprimierend. Du machst alles richtig und stehst am Ende mit leeren Händen da.«) ist die Stimmung längst nicht am Tiefpunkt. Der Trainer bleibt zuversichtlich: »Wir haben viel Positives gesehen. Starke Arbeit in der Abwehr, absolute Verbesserung im Angriff.« Wobei Pfänder Wert auf die Feststellung legt, dass der TuS die Lemgoer zu einer Reaktion gezwungen hat - und nicht umgekehrt. Und der achtfache Torschütze Alois Mraz fügte hinzu: »Wenn wir weiterhin so spielen, brauchen wir keine Angst zu haben. Dann kommen wir da unten raus!«

Artikel vom 10.11.2006