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Kein Preis
mehr für die
Unternehmer

Die Sparkassen steigen aus

Von Stephan Rechlin
Gütersloh (WB). Der Gütersloher Unternehmer des Jahres Norbert Wöstmann bleibt einzigartig. Es wird vorerst keinen Nachfolger mit diesem Titel geben. Nach 13 Jahren Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Selbstständiger Unternehmer (ASU) in Ostwestfalen-Lippe sind die Sparkassen als Partner ausgestiegen.

Innovativ sollten sie sein, ein Vorbild in Mitarbeiterführung und betrieblicher Organisation. Mut und Risikobereitschaft zeichnete sie ebenso aus wie soziales, kulturelles und politisches Engagement. Illustre Namen aus dem ostwestfälisch-lippischen Arbeitgeberadel wurden diesen Kriterien gerecht. Vorneweg Bruno Kleine, der erste Unternehmer des Jahres, dem diese Auszeichnung 1993 verliehen wurde. Zum erlesenen Kreis zählten ferner Gerhard »Gerry« Weber (1997), Dirk-Walter Frommholz (1996), Heiner Wemhöner (1998), der heutige IHK-Präsident Ortwin Goldbeck (2003), die Geschwister Friederike und Simone Strate (2004). Der Glanz ihrer Auszeichnung strahlte auf die Sponsoren ab - die Sparkassen Gütersloh, Herford, Minden-Lübbecke und Bad Oeynhausen. Häufig fanden die Festakte in Gütersloh statt. Rundfunk und Zeitungen griffen das Thema stets überregional auf.
Ein wichtiger Preis, ein guter Werbeträger - warum springen die Sparkassen ab? »Es hat nichts mit dem Wettbewerb zu tun, der ist und bleibt hervorragend. Doch die Sparkassen haben ihre Marketingstrategien geprüft und eine andere Ausrichtung beschlossen«, teilt Hans-Hermann Kirschner mit, Vorstandsmitglied der Sparkasse Gütersloh. Die Art des Wettbewerbes bedingte, dass jede Sparkasse alle vier Jahre mit einem Kandidaten aus ihrem jeweiligen Geschäftsbereich an die Reihe kam - und stets drei Jahre lang darauf warten und mitfinanzieren musste. Da aus den Marketingbudgets der Sparkassen noch weitere, überregionale Aktionen zu finanzieren seien, habe man beschlossen, auf eine zu verzichten. »Die Mittel dafür sollen statt dessen in lokale Projekte fließen«, sagt Kirschner. Kooperationspartner ASU will den Wettbewerb weiterführen. Laut Sprecher Arndt W. Bertelsmann gibt es bereits zwei interessierte Sponsoren, die im kommenden Jahr einspringen könnten.
Ein einziges Mal war auch die Sparkasse Paderborn mit im Boot. Doch die Firma ihres Vorzeigeunternehmers Heinz Ikenmeyer - die Teamwork AG - rutschte kurz nach der Preisverleihung (1999) in die Insolvenz. Die Paderborner Sparkasse schlug danach niemanden mehr vorÉ

Artikel vom 08.11.2006