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Alternative
Flächen prüfen

Runder Tisch zur Supermarkt-Frage

Von Dunja Henkenjohann
Werther (WB). Der Drang der Discounter nach Werther ist groß: Nicht nur Lidl will den Fuß in die Tür setzen, auch andere Supermarktketten wollen in der Böckstiegelstadt mit kleinen Preisen locken. Am Runden Tisch mit dem Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes OWL, Stefan Genth, haben Politik und Verwaltung die Problematik am Montagabend erörtert.

Im September hatte die Politik dem Antrag von Wilfried Tiede, auf der Freifläche am Esch 2 einen neuen Aldi-Markt zu errichten, eine Absage erteilt (wir berichteten). Die Supermarkt-Kette sucht in der Böckstiegelstadt bekanntlich nach einem größeren Standort. Im Zuge dieser Diskussionen war klar geworden: Die Problematik muss generell neu erörtert werden.
Bereits in seinem Gutachten Ende 2004 hatte Stefan Genth betont, dass der Markt in Werther gesättigt sei. Wenn sich ein neuer Discounter ansiedele, würde er anderen Geschäften die Kaufkraft nehmen. Und: Öffne ein Discounter »auf der grünen Wiese« seine Türen, leide der Einzelhandel in der Innenstadt. Deswegen empfiehlt der Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Politik und Verwaltung, neue Discounter möglichst innenstadtnah zu platzieren. Das trifft auf die Grundstücke im hinteren Bereich des Gewerbegebiets Esch sicherlich nicht zu. Die »Grenze« müssten der jetzige Komplex aus Aldi und Edeka sein.
Mit dem »Sahnestück« an der Ravensberger Straße 35 bis 39 hätte die Stadt zumindest das Thema Lidl gelöst. Doch hier zeichnet sich ab, dass ein Grundstückseigentümer nicht verkaufen will. »Wir haben ein hohes Interesse, einen Magneten in die Innenstadt zu bekommen«, betonte Bürgermeisterin Marion Weike gestern im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT und erklärte, dass die Stadt in Bezug auf dieses Grundstück ihre Hausaufgaben gemacht habe. Hier gibt es einen positiven Beschluss.
Im Rahmen des Runden Tisches wurde deutlich, dass sich Politik und Verwaltung dennoch Gedanken über Alternativen machen müssen. Und so war ein Fazit des Abends, dass die Gespräche mit den Eigentümern anderer Flächen in der Innenstadt aufgenommen werden müssten. Auch (noch) bebaute Grundstücke würden da nicht ausgeschlossen, hieß es. Was wo angesiedelt könnte, da gibt es sicherlich noch reichlich Diskussionsbedarf. Doch fest steht: Es muss etwas passieren.

Artikel vom 08.11.2006