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Wahrzeichen erstrahlt in altem Glanz

Instandsetzung der Turmfassade abgeschlossen - Kostenrahmen eingehalten - Fortsetzung 2007

Borgholzhausen (WB/ak). Der mehr als 900 Jahre alte Wehrturm der Burg Ravensberg erstrahlt in altem Glanz. Die Sanierungsmaßnahmen an der Fassade konnten mit Erfolg abgeschlossen werden.

Der Kostenrahmen für die Sanierung des Turms und der Ringmauern in Höhe von 537 000 Euro kann eingehalten werden. »Ein Gutachten von 2005 kam zu problematischen Ergebnissen. Die Sanierung allein des Turms sollte 870 000 Euro kosten. Als sich die Stiftung für die Natur Ravensberg, Treuhänderin der Stiftung Burg Ravensberg, zur Übernahme der Regie und Deckelung der Kosten auf 537 000 Euro verpflichtete, ging sie ein nicht geringes Risiko ein. »Heute können wir sagen, dass das Risiko gebannt ist, da wir eine fachlich saubere Lösung gefunden haben und den Kostenrahmen einhalten werden«, fasst Wolfhart Kansteiner, Geschäftsführer der Stiftung Burg Ravensberg, zusammen.
Der entscheidende Schritt sei getan: Das Dach ist abgedichtet und die Außenmauer saniert. Regen, Schnee und Frost können dem Turm nichts mehr anhaben, eine Einsturzgefahr und die Gefahr von Ausbrüchen aus dem Mauerwerk bestehen nicht mehr. Wolfhart Kansteiner bedankt sich bei allen beteiligten Fachfirmen.
Um zur richtigen Lösung zu gelangen, ist laut Stiftungs-Geschäftsführer ein tief in die Problematik der Bauweise eines mittelalterlichen Turms hineinknieender Einsatz vonnöten gewesen. Er dankt dem Architekturbüro Austmeyer aus Dissen und dem Büro für Baustatik Börsing aus Halle für die fachkompetente Beratung. Selbst die Einrüstung des Turmes war nicht selbstverständlich. Die Firma Wedekind aus Melle habe viele Erfahrungen mitgebracht und das Problem Burg Ravensberg in vorbildlicher Weise gelöst.
Bei der Abdeckung der Turmkuppel, die in der Vergangenheit stets ungelöste Probleme aufgeworfen hatte, wurden mehrere Problemlösungen entworfen und wieder verworfen. Die jetzige Lösung, die erst im allerletzten Augenblick von dem Architekten, von Fachfirmen und den Praktikern des Handwerks erarbeitet wurde, sieht eine durch die Firma Fußboden-Krause aus Versmold in allerkürzester Zeit aufgebrachte spezielle Estrichdecke und deren Abdichtung mit einer Polyurethanschicht durch die Dachdeckerfirma Horst Bergander aus Borgholzhausenvor. Insbesondere Horst Bergander habe laut Kansteiner mit seiner Erfahrung maßgeblichen Einfluss auf die Problemlösung genommen. Dem Schlosserbetrieb Marjenau aus Dissen dankt der Burg-Geschäftsführer für die Errichtung der neuen Gitter auf der Aussichtsplattform.
Mehr als problematisch war die Sanierung des erheblich beschädigten Mauerwerks. Wolfhart Kansteiner: »Mit großem Sachverstand und Einsatz hat das Büro Austmeyer das Institut für Konservierung und Restaurierung von Gerd Belk aus Fulda ausfindig gemacht. Wir dürfen heute sagen, dass dies ein ausgesprochener Glücksgriff sowohl im Hinblick auf den tiefgreifenden Sachverstand als auch auf den fast leidenschaftlichen Einsatz von Herrn Belk und seiner Mitarbeiter war.«

Artikel vom 08.11.2006