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Kritik an Energieriesen

Ursachen des Stromausfalls weiterhin unklar


Berlin (dpa). Nach dem großen Stromausfall vom Wochenende stehen die Energiekonzerne in der Kritik. Politiker forderten verstärkte Investitionen in die Stromnetze und eine europäische Aufsichtsbehörde.
Die Ursachen für den Ausfall im E.ON-Netz, durch den am Samstagabend in Millionen Haushalten in Westeuropa die Lichter ausgingen, waren gestern weiter unklar. Entschädigungen stünden derzeit nicht zur Debatte, sagte E.ON-Chef Wulf Bernotat.
Konzerne und Experten wiesen den Vorwurf zurück, das Stromnetz sei marode. Windenergiebetreiber dementierten die Vermutung, dass ein Überangebot von Strom aus Windrädern die Netze überlastet haben könnte.
»Bis heute ist nicht klar, welches die Ursache des Problems war«, musste Bernotat in Madrid einräumen. Die Stromausfälle hätten aber auch gezeigt, dass die Versorger in der Lage seien, ein Problem in kürzester Zeit zu beheben.
E.ON hatte schon am Sonntag auf die Abschaltung einer Hochspannungsleitung im Emsland für die Durchfahrt des Kreuzfahrtschiffes »Norwegian Pearl« - gestern Abend gab es beim zweiten Auslaufversuch des Luxusliners keine Probleme - als eine der möglichen Ursachen hingewiesen. Zugleich hatte es auch geheißen, es könne nicht der einzige Grund gewesen sein. E.ON wies Kritik an dem Zustand seines Netzes ausdrücklich zurück. Die Netze seien in einem guten Zustand, sie würden ständig gewartet. S. 4: Hintergrund und Leitartikel

Artikel vom 07.11.2006