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Tierische Bräuche

Mit einer Gans dem Schicksal trotzen


In Mitteleuropa weit verbreitet sind Speisen aus Schweinefleisch die Glück bringen sollen. Als Süßigkeit verzehrt man Marzipanschweinchen aber auch Backwaren wie Früchtebrot oder die Neujahrsbrote, in die Münzen eingebacken werden. Geflügel hingegen sollte zu Neujahr in gar keinem Falle verzehrt werden, da das Glück sonst davonfliegt. Eine Ausnahme machen die Rheinländer, die mit der Neujahrsgans ihrem Schicksal trotzen wollen. Bei den Griechen gibt es das »Basiliusbrot«, in das sie einzelne Münzen einbacken. In manchen Teilen Englands backt man dreieckige Törtchen, die mit Hackfleisch gefüllt und als Geschenke weitergegeben werden. Darüber hinaus ist es üblich, dass sich die Nachbarn am Neujahrstag besuchen und gemeinsam selbstgebackenen Kuchen mit Wein verzehren.
In Schottland dagegen serviert man den so genannten Schwarzen Laib (Black Bun). In gemütlicher Freundesrunde werden Haggis, gefüllte Schafsmägen, verspeist. Das Ganze wird mit reichlich Whisky heruntergespült. In Rußland verzehrt man Borschtsch und Kutya, letzteres ist ein Porridge-ähnliches Gericht aus Weizen- und anderen Getreidekörnen, die für Hoffnung stehen, sowie Honig und Mohn, die Freude und Erfolg bescheren sollen. In Israel sollen süße Äpfel in Honig als Neujahrsspeise die Hoffnung ausdrücken, dass das neue Jahr süß werden möge. In Spanien wird zu jedem mitternächtlichen Glockenschlag eine Weintraube gegessen. Beim zwölften Schlag, bevor man sich umarmt und Glück wünscht, müssen die Trauben vespeist sein, will man nicht Unglück im neuen Jahr haben.

Artikel vom 23.12.2006