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Von Antje Kreft

Piumer
Aspekte

»Haben Sie mal nen Euro?«


Nach der Schule entspannen, Mittag essen, Hilfe bei den Hausaufgaben bekommen, im Internet surfen, sich mit Freunden treffen, Billard spielen, kickern, basteln, singen, tanzen - all das ist in den beiden Jugendzentren Kampgarten und Kleekamp möglich. Fast jeden Tag. Und das oft mehr als sieben Stunden lang. Jetzt hat das Land die Mittel gekürzt. Das bedeutet für das JuZ Kleekamp: Reduzierung der Öffnungszeiten, weniger Angebote, ab 2007 weniger Geld im Topf. Eine harte Entscheidung. Und nicht zu ändern.
Haben Sie vor 25 Jahren, am 16. Mai 1981, »Wetten, dass ..?« geschaut? Dort wettete der großartige Schauspieler Karlheinz Böhm, dass nicht einmal jeder dritte Zuschauer eine Mark spenden würde, um Not leidenden Menschen in der Sahelzone zu helfen. Er gewann die Wette, denn es kamen »nur« 1,2 Millionen DM (etwa 610 000 Euro) zusammen. Fünf Monate später gründete er die Hilfsorganisation »Menschen für Menschen«. Am liebsten würde ich auch mit Ihnen wetten: dass nicht einmal jeder dritte Piumer einen Euro für den Erhalt der evangelischen Jugendzentren in Borgholzhausen spenden würde. Dabei wäre diese Investition gut angelegt. Denn die Kinder und Jugendlichen, die sich in den Jugendzentren aufhalten, spielen dort nicht nur und »hängen ab«. Sie übernehmen Verantwortung, greifen Jüngeren bei den Hausaufgaben oder bei Basteleien unter die Arme und scheuen sich nicht vor der Arbeit, wenn eine Wand gestrichen werden oder ein Stuhl repariert werden muss. Die jungen Leute, die sich in den Jugendzentren aufhalten, die in Sportvereinen oder bei der Feuerwehr aktiv sind oder im Orchester spielen, gehören NICHT zu den Gruppen, die durch die Straßen ziehen und ihrer Zerstörungswut freien Lauf lassen. Es lohnt sich immer, in Kinder und Jugendliche zu investieren. Spenden Sie einen Euro.

Artikel vom 04.11.2006