04.11.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Lindenbad-Defizit vermiest der TWO das gute Geschäft

Stadt muss 225 000 Euro als Finanzspritze einplanen

Halle (pes). An das genaue Jahr kann sich Halles Stadtkämmerer Erhard Günner nicht erinnern, aber den Fall gab es schon mal: 2007 muss die Stadt 225 000 Euro als Kapitalerhöhung an die Technischen Werke Osning (TWO) überweisen.

Der Betrag ist nötig, weil der Haller Energie- und Wasserversorger, die ehemaligen Stadtwerke, im operativen Kerngeschäft mit einigen Unwägbarkeiten zu rechnen hat. Durch Änderungen in der Gesetzgebung ist noch nicht sicher, was beispielsweise an Netzentgelten für Strom und später mal für Gas eingenommen werden kann, ob die eigenen beantragten Durchleitungsgebühren vielleicht noch einmal gekürzt werden müssen. Die TWO werden also keine »Miesen« in diesem Bereich machen, sondern wohl weiterhin jährlich eine Million Euro als Konzessionsabgabe an die Stadt überweisen.
Davon allerdings muss ein Viertel wohl wieder zurückfließen, weil die Technischen Werke Osning den Verlust aus dem Betrieb des Lindenbades nicht mehr komplett auffangen können. Immerhin schreibt das Spaßbad mit Hallen- und Außenbereich inzwischen jährlich »rote Zahlen« in Höhe von 1,3 Millionen Euro.
Offen ist nach Angaben von TWO-Geschäftsführer Detlef Wemhöner, ob auch in den kommenden Jahren ein städtischer Beitrag zum Lindenbad-Verlust geleistet werden muss. Bürgermeisterin Anne Rodenbrock-Wesselmann jedenfalls gab schon im Pressegespräch vor der Ratssitzung am Donnerstag zu Bedenken, dass die meisten Besucher von außerhalb kämen, die Eintrittsgelder aber nur einen kleinen Teil der laufenden Kosten decken. Nur etwa 20 bis 25 Prozent der registrierten Besuche stammen von Hallern. Würde man kostendeckende Eintrittspreise verlangen, lägen die im Schnitt zwischen 13 und 15 Euro pro Person.

Artikel vom 04.11.2006