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Fünf Fragen an ...

Sebastian Hölmer (Spvg. Versmold)


Punktgleich hinter dem im direkten Vergleich besseren Konkurrenten, vier Punkte hinter dem sicher rettenden Ufer: Handball-Landesligist Spvg. Versmold steht das Wasser bis zum Hals, muss sich drei Spieltage vor Saisonende darauf konzentrieren, Drittletzter zu werden, um die wahrscheinliche Relegation spielen zu dürfen. Im »Endspiel« gegen Hohne-Lengerich ruhen die Hoffnungen unter anderen auf dem Halblinken Sebastian Hölmer. Der Youngster gehört zu den Gewinnern in Versmold, hat den Sprung von der Kreis- in die Landesliga geschafft. Mit dem 20-Jährigen sprach Redakteur Hans-Heinrich Sellmann.

Deine erste Landesliga-Saison geht zu Ende. Wie lautet Dein ganz persönliches Fazit?Sebastian Hölmer: Es ist viel besser gelaufen als ich gedacht hatte. Ich bin gerade im Angriff sehr häufig eingesetzt worden. Und dann auch noch auf dieser Position. Halblinks war meine Wunschposition, aber dass es ausgerechnet dafür reichen würde... Ich habe sicherlich davon profitiert, dass Marc Uthmann und André Ketzler in der Vorbereitung oft wegen Verletzungen ausgefallen sind. Da konnte ich mich gleich empfehlen.

Eigentlich wollte der Verein nach der dramatischen Vorsaison nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben. Warum müsst Ihr jetzt sogar noch mehr zittern als vor zwölf Monaten?Sebastian Hölmer: Das liegt in erster Linie an der sehr schwachen Trainingsbeteiligung. Wir haben einfach zu viele Schichtarbeiter in der Mannschaft. In den Schichtwochen können nur höchstens acht Leute zum Training kommen. Da kann man keinen Spielzug vernünftig einspielen. So mangelt es natürlich an der Abstimmung. Darüber hinaus haben wir ein paar enge Kisten vergeigt, wie zuletzt gegen Ascheberg/Drensteinfurt. Diese Punkte könnten wir jetzt verdammt gut gebrauchen.

Wie schätzt Du die Chancen ein, dass es noch zum Klassenerhalt reicht?Sebastian Hölmer: Chancen auf den direkten Klassenerhalt haben wir wohl nur noch, wenn Hille in der Verbandsliga bleibt. Offensichtlich läuft es aber darauf hinaus, dass wir gegen Havixbeck um den Relegationsplatz kämpfen. Immer vorausgesetzt natürlich, dass nicht Hille und Münster absteigen. Eine Prognose ist deshalb problematisch, weil wir im direkten Vergleich mit Havixbeck schlechter sind. Nach dem Unentschieden in der Vorrunde hatten wir ja das Rückspiel trotz 7:0-Vorsprungs noch vergeigt. Wir müssen unbedingt die beiden realistischen Spiele jetzt gegen Hohne-Lengerich und am letzten Spieltag gegen Nordwalde gewinnen und dann darauf hoffen, dass Havixbeck weniger Punkte holt. Um gegen Everswinkel irgendetwas auszurichten, müsste schon mehr als alles passen.

Bleibst Du in Versmold, auch wenn's runter in die Bezirksliga geht?Sebastian Hölmer: Ja, zu 100 Prozent. Ich habe meine Zusage schon vor einigen Wochen gegeben. Da gab und gibt es keinen Grund, über etwas anderes nachzudenken.

Zur neuen Saison kommen zwei Spieler aus Deinem alten Verein nach Versmold. Denkst Du ab und zu darüber nach, was passiert wäre, wenn Ihr alle - auch Steinkühler und Bettmann - in Hesselteich geblieben wäret?Sebastian Hölmer: Diese Mannschaft hätte sicherlich das Zeug, in der Landesliga zu bestehen. Wir haben zweimal versucht, in die Bezirksliga aufzusteigen und es zweimal verbockt. Vielleicht waren wir alle ein bisschen zu ungeduldig, um noch ein drittes Jahr Kreisliga zu spielen. Ich hatte schon nach dem ersten Jahr Anfragen von anderen Vereinen, und dann will man es irgendwann endlich wissen, ob es tatsächlich für die höhere Klasse reicht. Unter dem Strich war es für mich jedenfalls genau die richtige Entscheidung, nach Versmold zu gehen.

Artikel vom 20.04.2007