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Dramatische
Rettung aus
der Ostsee

Frachter gesunken


Stockholm (dpa). Beim Untergang des schwedischen Frachters »Finnbirch« in der Ostsee sind zwei Seeleute ums Leben gekommen. Nach der hochdramatischen Rettungsaktion bei acht bis zehn Meter hohen Wellen bezeichneten Behörden- und Reedereisprecher die Ursache für die Totalhavarie des 155 Meter langen Schiffes als »mysteriös«. Die Suche nach dem letzten noch Vermissten von 14 Besatzungsmitgliedern wurde nach zehn Stunden eingestellt, nachdem in der Nacht einer der geretteten 13 Seemänner im Krankenhaus von Kalmar gestorben war.
Beteiligte an der Rettungsaktion berichteten von extremen Wetterbedingungen mit orkanartigem Sturm, Kälte, Dunkelheit und Schneefall. Die Geretteten seien nach ihrer Bergung stark unterkühlt und unter schwerem Schock in die Hubschrauber geholt worden. Zu den Überlebenden gehörte nach inoffiziellen Angaben auch der schwedische Kapitän, der sich bei der Flucht aus dem Inneren des gekenterten Schiffes ein Bein gebrochen hatte. Er wurde von seiner Mannschaft zum Fluchtpunkt unmittelbar vor der Kommandobrücke getragen.
Die Hubschrauberbesatzungen hatten die Bergung der auf dem gekenterten »Finnbirch« ausharrenden Seeleute zunächst als zu riskant abgelehnt. Die zehn philippinischen und vier schwedischen Besatzungsmitglieder mussten deshalb nach dem Kentern des Schiffes stundenlang vergeblich an der Kommandobrücke des auf der Seite liegenden Schiffes auf ihre Rettung warten.
Als die Seeleute vier Stunden nach dem ersten SOS-Funkruf beim Untergang des Frachters ins Wasser geschleudert wurden, begannen die Rettungsteams sofort mit der Bergung aus der Luft. »Es war furchtbar. Wir mussten die Seeleute inmitten treibender Holzplanken und Container im Wasser ausfindig machen«, berichtete einer der Bergungsspezialisten.

Artikel vom 03.11.2006