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Neuer Anfang mit »Fürst Fabio«

Dressurreiter Hubertus Schmidt nicht mehr auf »Wansuela Suerte«

Von Matthias Reichstein
Borchen-Etteln (WB). Ostwestfalens erfolgreichstes Sport-Duo der vergangenen drei Jahre geht getrennte Wege: »Wansuela Suerte«, 13-jährige Fuchsstute unter dem Sattel von Dressurreiter Hubertus Schmidt, steht zum Verkauf.
Holten 2004 Olympia-Gold mit der Dressur-Mannschaft: Hubertus Schmidt und »Wansuela Suerte«.
Ein Abschied, der bei dem 47-Jährigen gleichzeitig für einen Neuanfang steht: »Fürst Fabio« soll dafür sorgen, dass der Olympiasieger seinen Platz in der Weltspitze nicht nur hält, sondern noch verbessert. »Ich will weiter wettbewerbsfähig bleiben, deshalb muss ich jetzt handeln«, sagt der Pferdewirtschaftsmeister, der mit »Wansulea Suerte« seit 2004 mit Olympia-Gold sowie den Siegen bei der Europameisterschaft 2005 in Hagen und der Weltmeisterschaft 2006 in Aachen alle bedeutenden Team-Titel gewann und außerdem EM-Silber im Einzel holte. Doch schon in Aachen wurde deutlich, die ganz große Zeit von »Wansuela Suerte« ist vorbei. Jetzt entschloss sich Besitzerin Martina Teichert (Bassum) zum Verkauf.
Veräußert wurde bereits »Rossini«. Der neunjährige dunkelbraune Wallach, mit dem Schmidt vor einem Jahr beim Porsche Cup in Paderborn noch Rang zwei belegte, ging nach Frankreich, steht aber künftig in Berlin. Trennen will sich Schmidt auch von »Forrest Gump«. Sein bislang größter Zuchterfolg (2005 erfolgreichster Westfale in Deutschland) ist derzeit allerdings am Knie leicht verletzt. Erst wenn der 11-Jährige wieder voll im Training steht, will Schmidt die Verkaufsgespräche fortsetzen.
Vor drei Wochen holte Schmidt »Fürst Fabio« aus den USA zurück auf seinen »Fleyenhof« in Borchen-Etteln. Der Siebenjährige, der bereits im Sommer 2005 und 2006 mehrere Monate lang von Schmidt ausgebildet worden war, ist zurzeit noch im Besitz des Kolumbianers Dr. Caesar Parra, steht aber ebenfalls zum Verkauf. »Fürst Fabio ist das beste Pferd, was ich jemals geritten habe«, schwärmt der Reitlehrer, der bis Ende des Jahres Zeit hat, Sponsoren zu finden, die diesen Kauf finanzieren.
Wie hoch der Preis für den Rheinländer ist, der 2002 Bundeschampion der dreijährigen Reitpferde wurde, wollte Schmidt nicht sagen. Experten gehen aber davon aus, dass der Wallach nicht unter einer Million Euro zu haben sein wird.
Bei der Suche nach Sponsoren hofft der mehrfache Deutsche Meister auf die Hilfe von Bundestrainer Holger Schmezer. Der soll in der Wirtschaft die nötigen Türen öffnen. Schließlich kann ein starker Hubertus Schmidt dafür sorgen, dass die Deutsche Dressur-Equipe auch in Zukunft eine sichere Gold-Bank bleibt.

Artikel vom 01.11.2006