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Trainer Doll wird deutlicher

Der HSV will seine letzte Chance gegen Porto nutzen


Hamburg (dpa). Vor dem Alles-oder-Nichts-Spiel gegen den FC Porto hat Trainer Thomas Doll beim Hamburger SV eine härtere Gangart eingeschlagen. Um die totale Blamage in der Königsklasse abzuwenden, hat der verstimmte Coach vor dem vierten Champions-League-Spiel an diesem Mittwoch (20.45 Uhr/live DSF) die Profis nachsitzen lassen und ihnen 80 Minuten nur Taktik eingebläut.
»Das üben wir so lange, bis es jeder kapiert. Wir wollen nicht nur auflaufen, um uns von den Portugiesen ein paar Autogramme zu holen«, kündigte Doll an.« Mit null Punkten stehen die Hamburger mit dem Rücken zur Wand.
Der Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann meldete sich nach der 1:4-Hinspielniederlage mit einer Siegforderung zu Wort. »Wenn wir nicht mindestens beide Heimspiele gewinnen, also gegen Porto und gegen Moskau, dann haben wir überhaupt keine Chance, im Europapokal zu überwintern.« Zwar sind die kalkulierten acht Millionen Euro allein schon durch die Teilnahme an der Königsklasse und die Zuschauer-Einnahmen gesichert, auf dem Spiel steht aber auch die Richtung der gesamten Ball-Saison 2006/2007.
Unterstützung erhält der Trainer von seinem Kapitän Rafael van der Vaart, der seine Champions-League- Premiere für die Hanseaten gibt. »Wir wollen keine Lachnummer sein, jetzt müssen wir gewinnen«, sagte der Regisseur, der von dem Stellungsspiel seiner Nebenleute beim 0:0 gegen Hannover genervt war: »Was wir anfangs gespielt haben, war eine Katastrophe.« Gegen die Klassemannschaft aus Porto werde es verdammt schwer, aber »wir werden kämpfen«. Dafür kam eine gute Nachricht genau rechtzeitig: Juan Pablo Sorin wird auflaufen können. Der argentinische Mittelfeldspieler hatte sich am Wochenende eine Beckenprellung zugezogen.

Artikel vom 01.11.2006