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Rote Laterne
in Hannover
abgeliefert

Bochum atmet auf

Hannover (dpa). Die Fußball-Profis des VfL Bochum haben mit einem starken Auswärtsauftritt die lange Talfahrt endlich gestoppt.

Nach dem 2:0 bei Hannover 96 freute sich Trainer Marcel Koller für die Mannschaft, den Verein und - unausgesprochen - wohl auch für sich selbst. Sein Schachzug, ein Mini-Trainingslager vor dem Kellerduell anzusetzen, ging auf. Die Bochumer übergaben die »Rote Laterne« an die schwachen Niedersachsen. Zudem geriet Koller vorerst aus der Schusslinie.
»Normalerweise gehen Profis nicht gerne in ein Trainingslager. Doch ich wollte das Bewusstsein schärfen. Es heißt Abstiegskampf, nicht Abstiegsspiel«, erläuterte der Schweizer Coach die Maßnahme, bereits einen Tag vorher nach Hannover zu reisen. Die VfL-Spieler hatten verstanden. Sie waren besser als Hannover 96. »Das hat gut geklappt, aber es bleibt eine einmalige Sache. Sonst geht der Effekt verloren«, sagte Manager Stefan Kuntz. Die Überlegenheit spiegelte sich in den Toren von Pavel Drsek (4.) und Theofanis Gekas (76.) nur unzureichend wider. 96-Torhüter Robert Enke verhinderte ein größeres Debakel.
Auch so steht Trainer Dieter Hecking wieder da, wo er das Team vor wenigen Wochen übernommen hatte: unten. »Uns fehlte die Leidenschaft. Die Grundeigenschaften waren nicht da. Wir sind mit dieser Niederlage im Tal der Tränen angekommen«, sagte Hecking nach der ersten Heimpleite unter seiner Regie. Und die enttäsuchten Fans riefen: »Außer Enke könnt ihr alle gehen!«

Artikel vom 06.11.2006