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Martin Maschke (links) überreichte Heinz Kossiek die Urkunde für 40 Jahre aktive Heimatpflege.Foto: Inga Krusch

»Dütt un Datt«
auf Broaker Platt

Heimatverein begeht 40 Jahre Heimatpflege

Brake (ik). Gut gefüllt war die Deele des Hofes Höner zu Gunthausen am vergangenen Sonntag - es mussten sogar noch extra Stühle aufgestellt werden, um dem Ansturm an Besuchern Herr zu werden. Keine Frage, der »Heimatnachmittag am Kamin«, mit dem die Braker Heimatfreunde dieses Mal das Jubiläum »40 Jahre Heimatpflege im Stadtteil« feierten, erfreute sich großer Beliebtheit.

Während der Posaunenchor Brake noch mit herbstlichen Volksliedern wie »Bunt sind schon die Wälder« auf den Abend einstimmte, schwelgten die ersten Besucher schon in Erinnerungen aus vielen Jahren Stadtteilgeschichte: »Wir können auf eine fast tausendjährige Tradition zurückblicken«, erklärte Stadtheimatpfleger Hans Klöne. »Brake ist eine der ältesten Ortschaften Bielefelds.«
Besonders zur Aufgabe gemacht hat sich der Verein die Förderung und Erhaltung des »Broaker Platt« - der Dialekt, der früher in und um Brake am verbreitetsten war. »Früher habe ich mit meinen Eltern nur Platt gesprochen«, sagt Heinz Kossiek, Vorsitzender des Heimatvereins und in Brake ein gern gesehener Spezialist der Stadtteilgeschichte. Und Plattdeutsches durfte natürlich auch beim Heimatnachmittag nicht fehlen: Agnes Ebbes und Irmgard Bentrup trugen Lustiges und Unterhaltsames auf Platt vor und auch die Gruppe »Braker Stubengesang« gab heimatkundliche Vorträge über »Dütt un Datt«.
Freuen konnte sich an diesem Tag besonders Heinz Kossiek: Für seine langjährige aktive Heimatpflegetätigkeit bekam er von Martin Maschke vom Westfälischen Heimatpflegebund in Münster eine Urkunde überreicht. »Seit 40 Jahren bin ich jetzt aktiv dabei«, stellte Kossiek fest. Als Höhepunkt des Tages trug er dann mit seinem Kollegen Horst Beckmann einen Querschnitt der besten Lieder der Theaterabteilung des TuS Brake vor: »Ich war lange Zeit selbst Mitglied im Verein«, erklärt er. »Heute singen wir diese Lieder zu Ehren des verstorbenen Gustav Siekmann, der alle selbst komponiert und geschrieben hat.«

Artikel vom 01.11.2006