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Verärgert über Jung

Merkel: Falsches Signal zur falschen Zeit


Berlin (Reuters). Über die Kriterien für die Beendigung deutscher Auslandseinsätze ist Streit entbrannt. Mehrere Zeitungen berichteten am Dienstag, Bundeskanzlerin Angela Merkel sei verärgert über das Vorgehen von Verteidigungsminister Franz Josef Jung, der einen baldigen Rückzug deutscher Soldaten aus Bosnien in Aussicht gestellt hat. Über eine Truppenverringerung könne zwar geredet werden, aber sie müsse allein mit der politischen Entwicklung in Bosnien und nicht mit einer Überlastung der Truppe begründet werden, berichtete »Die Welt« unter Berufung auf Regierungskreise. Die Regierung wies den Bericht zurück.
Auch die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Ulrike Merten, sprach von einer »unglücklichen« Verknüpfung. Sie teilt nicht die Ansicht, dass die Bundeswehr überlastet sei.
Merkel halte die Ankündigung Jungs für einen Truppenabzug aus Bosnien für das »falsche Signal zur falschen Zeit«, berichtete die »Süddeutsche Zeitung«. Eine Überlastung der Truppe als Begründung anzugeben, widerspreche dem Ziel des Weißbuchs, künftig 14 000 Soldaten für Auslandseinsätze bereitzuhalten, hieß es in der »Welt« unter Berufung auf Regierungskreise.

Artikel vom 01.11.2006