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Demografische Realität beleuchten

Wohin entwickelt sich Werther? Grüne laden zu Informationsabend ein


Werther (ka). Die Bevölkerungszahl wird schrumpfen, der Anteil älterer Menschen ansteigen und die Schichtung der Bevölkerung eine völlig andere werden. Auch in Werther müsse man dieser Realität ins Auge sehen, finden Bündnis 90/Die Grünen und wollen über diese Entwicklung am Donnerstag, 2. November, eine öffentliche Diskussion führen.
Seit einem Jahr werde im Rathaus über die Veränderung des Flächennutzungsplans diskutiert. Sie würden sich parallel dazu auch eine Diskussion außerhalb des Rathauses wünschen, wie ihr Fraktionssprecher Thomas Heidemann und Heinz-Peter Kuhlmann, Sachkundiger Bürger, erklären. Sie fordern eine bürgernahe Entwicklung von zukünftigen Konzepten, um den Bedürfnissen aller Bürger gerecht zu werden.
Heidemann und Kuhlmann laden daher im Namen des Ortsverbandes und der Fraktion zur Infoveranstaltung ins Haus Werther ein. Fragen wie »Wie wird sich die demografische Entwicklung auf eine Kommune wie Werther auswirken?« oder »Welche neuen Ansätze für eine gezielte Stadtplanung gibt es?« sollen Thema sein. Die Veranstalter erhoffen sich Wertheraner Eigenideen. Die Bürger sollen mit ihren Erfahrungen Anstöße in diesem für Werther wichtigen gestalterischen Prozess geben: »Sie sollen Zukunft, ihre Zukunft, mitzugestalten.«
Als Referenten eingeladen sind die grüne Bundestagsabgeordnete Britta Hasselmann und Norbert Müller, Geschäftsführer der Bielefelder Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft. Die Politikerin wird sich mit der demografischen Entwicklung in Deutschland auseinander setzen, Müller als Praktiker über alternative Wohnformen für die Zukunft berichten.
Mehr ältere Menschen bedeute nicht gleich mehr Altenheimplätze. »Diese Gleichung geht nicht auf«, sagt Heinz-Peter Kuhlmann zum Stichwort Wohnformen. Weil es nicht den alten Menschen mit Einheitsbedürfnissen gebe und ergänzt, dass wegbrechende Modelle durch neue ersetzt werden müssen. Hier seien individuelle Lösungen gefragt - auch außerhalb institutioneller Rahmen. Heidemann gibt zu bedenken, dass Bevölkerungsrückgang nicht notwendig sinkenden Wohlstand und Lebensqualität bedeuten muss. Lebensqualität sei in Werther beispielsweise mit der innerstädtischen Erreichbarkeit und Fußläufigkeit verbunden. Diese gelte es zu bewahren.
Die Veranstaltung im Haus Werther beginnt um 19.30 Uhr.

Artikel vom 01.11.2006