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»Wir müssen uns stärker
für Ausländer öffnen«

Zwanziger nimmt den Fußball aber in Schutz


Frankfurt/Main (WB/dpa). DFB-Präsident Theo Zwanziger fordert angesichts zunehmender Gewalt im deutschen Fußball mehr Offenheit gegenüber Ausländern. »Der Fußball führt die Menschen zusammen. Aber damit ist noch keine Integration zu Stande gebracht. Wir müssen uns ein Stück mehr öffnen auch für ausländische Mitbürger in unseren Gremien«, sagte Zwanziger.
Der DFB-Präsident räumte ein, dass er durch das Ausmaß der Gewalt »auch ein Stück überrascht worden« sei. Dies gelte besonders für die Absage eines ganzen Spieltages in der Kreisliga Siegen-Wittgenstein. Zwanziger forderte ein hartes Vorgehen gegen solche Gewalttäter aus, »die mit dem Fußball eigentlich gar nichts zu tun haben.«
Handlungsbedarf gebe es vor allem im Amateurbereich. »Es ist offenkundig, dass sich das Gewalt-Phänomen stärker auf die Regionalliga und die kleineren Klassen konzentriert.« Der Fußball sei aber kein Prügelknabe: »Wir sind nicht bereit, uns an den Pranger stellen zu lassen. Was wir erleben, ist das Resultat gesellschaftlicher Fehlentwicklungen. Der Fußball ist nicht die Reparaturwerkstatt der Gesellschaft.«

Artikel vom 01.11.2006