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Peckeloher Gaben für Tansania

Bischof-Besuch krönt zehn Jahre gelebter Partnerschaft mit Waisenhaus

Versmold-Peckeloh (OH). Die Entwicklung des Waisenhauses im tansanischen Irente spielt bei den Gemeindeaktivititäten im Peckeloher Pfarrbezirk seit Begründung der Partnerschaft vor zehn Jahren eine große Rolle. Am Sonntag war dies einmal mehr so, stand die Abendandacht ganz im Zeichen des Projektes. Denn erstmals seit Jahren waren Besucher aus Tansania zu Gast: Bischof Dr. Stephen Munga und seine Frau, Pfarrerin Dr. Anneth Munga.

Die beiden Vertreter der Nordost-Diözese der lutherischen Landeskirche Tansanias übermittelten nicht nur Grüße von den Kindern und Mitarbeitern des Waisenhauses in Irente. Auch aktuelle Fotos hatte das Ehepaar Munga mit nach Peckeloh gebracht. Selbst werden sie im Gepäck neben den Eindrücken ihrer Deutschland-Reise auch zahlreiche Geschenke aus Peckeloh haben. Eine Spende von 400 Euro überreichten Corinna Vahlkamp, Elke Schwarz, Gitta Brandt und Horst Hardiek. Das Geld war bei einer Auktion während des Wurstträgermarktes zusammengekommen. Auch Siegrid Eken übergab eine Geldspende der Peckeloher Frauenhilfe. Und das Kindergottesdienst-Team hatte Adventskalender für die Kinder in Irente gebastelt.
Bleibenden Eindruck hinterließ die Stippvisite von Bischof Munga und seiner Frau aber nicht nur bei den Besuchern der Abendandacht. Das Ehepaar verewigte sich auch im Goldenen Buch der Stadt. Bürgermeister Thorsten Klute hatte es mit in den Peckeloher Gottesdienstraum gebracht. Wohl erstmals erfolgte ein Eintrag auf einem Altar. »Ich verfolge mit großem Interesse die Entwicklung der Partnerschaft«, sagte Klute. In Zeiten globalisierter Märkte sei das Näherrücken der Menschen von ganz besonderer Bedeutung.
»Für uns ist dieser Besuch von Bischof Munga und seiner Frau eine besondere Ehre und Freude«, sagte Pfarrerin Kirsten Potz. Die Bedeutung des Besuchs unterstrichen aber auch die tansanischen Gäste, die gemeinsam ein bekanntes Lied ihrer Heimatkirche vortrugen. »Liebe und Dankbarkeit ist das Gefühl, das uns bei diesem Besuch von Freunden, Brüdern und Schwestern bestimmt«, sagte Bischof Munga. Viele der Waisenkinder in Irente könnten noch kein Wort sprechen, sagte Munga: »Ich bin mir aber sicher, dass sie glücklich sein werden, wenn wir von dem Besuch in der Heimat der Menschen berichten, die sie unterstützen.«
Welche Bedeutung die Partnerschaft mit dem Waisenhaus inzwischen in der Gemeindearbeit erreicht hat, machte Kirsten Potz deutlich: »Inzwischen weiß wohl jeder Peckeloher, wo Irente liegt.« Dass die Partnerschaft vor zehn Jahren zustande kam, sei für sie noch immer wie ein Wunder. Und wahrlich: Die afrikanische Post hatte ihren Teil dazu beigetragen. Denn beim ersten Brief, den Kirsten Potz im Mai 1995 nach Irente schickte, hatte sich ein Fehler in der Adresse eingeschlichen. Es dauerte ein Jahr, ehe die Peckeloher Pfarrerin Antwort aus Tansania erhielt.
»Seither hat sich ein enger Kontakt entwickelt, erwarten vor allem die Kinder mit Spannung Neuigkeiten aus Irente«, sagt Kirsten Potz. Verständnis für Fremdes und Verantwortungsbewusstsein für andere übernehmen zu lernen, seien willkommene Begleiterscheinungen der Partnerschaft, deren Ziel aber vor allem eines ist: den kleinen Waisenkindern von Irente zu helfen.

Artikel vom 31.10.2006