01.11.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Mehr als nur ein Einkaufserlebnis

Dissen und Bad Rothenfelde locken auch mit Historischem und Gesundheit pur

Dissen/Bad Rothenfelde (mp). 1. November, Allerheiligen - das gibt den arbeitsfreien Bürgern in Nordhrein-Westfalen immer Gelegenheit, einen unbeschwerten Tag im benachbarten Niedersachsen zu verbringen. Dort »dürfen« die Menschen nämlich tätig sein, denn das Land gewährt ihnen keinen Feiertag. Alle Geschäfte haben also geöffnet!

Auch für die Menschen im Altkreis Halle, dem jetzigen Nordkreis Gütersloh, bietet sich damit ein Ausflug zum Nachbarn an, zumal jetzt durch die Herbstfärbung in der Natur wunderschöne Bilder zu sehen sind, abgesehen von den baulichen Veränderungen in den Orten, wie Dissen, Bad Rothenfelde oder auch Melle. So wird ein erholsamer Bummel durch die Straßen, und nun speziell an Allerheiligen, und somit nicht mehr ganz fern von Weihnachten, zu einem mehrfachen Vergnügen: Relaxen, Schauen, Einkehren und Einkaufen!
Eingedenk dieser Tatsache und aus der Erfahrung der vergangenen Jahre haben sich die Geschäftsleute in den grenznahen Orten entsprechend vorbereitet und halten, neben dem bekannten Sortiment, viele Angebote für die westfälischen Besucher bereit. So lohnt es sich an diesem Feiertag, nicht lange im Bett zu bleiben, sondern frühzeitig die kurze Reise in das Nachbarland anzutreten, wo eben Alltag ist und nicht Feiertag.
Dann ist Gelegenheit, den freien Tag mit der ganzen Familie zu genießen, sich von der Arbeit zu erholen, sich eventuell bei schönem Wetter in oder vor einem Restaurant, Café oder Eisdiele niederzusetzen, die Beine baumeln zu lassen und vorher oder nachher nach einem Schnäppchen in den Geschäften Ausschau zu halten. Die 822 zum ersten Mal urkundlich erwähnte Stadt Dissen sollte man sich dabei auf jeden Fall einmal anschauen, denn dort hat sich durch eine großzügige Innenstadtsanierung ganz viel getan.
Speziell im Heilbad Rothenfelde können Besucher etwas für ihre Gesundheit tun. Das nicht nur bei einem Spaziergang entlang der Gradierwerke, der längsten in Westeuropa, sondern auch im Inneren eines dieser Seeluft versprühenden, riesigen Holz-Schwarzdorn-Gebilde. In dem Neuen Gradierwerk, ganze 400 Meter lang, bietet sich Menschen mit akuten oder chronischen Infekten im Bereich der oberen Atemwege zur Linderung der Beschwerden Demonstrations- und Inhalationsgang an. Er wird mittlerweile von hunderttausenden Menschen besucht. Als Nebeneffekt der zehnminütigen Sitzung in der Nebelkammer kann man dort Interessantes über die Geschichte der von 1818 bis 1824 erbauten Saline erfahren. Diente dieses früher ausschließlich der Salzgewinnung, so steht heute der gesundheitliche Aspekt der solehaltigen Luft im Vordergrund, denn in der Inhalationskammer erwartet den Besucher im dichten Nebel eine frische Meeresbrise mit einer Luftfeuchtigkeit von 99 Prozent und einem Salzgehalt der Luft von fünf Prozent - Gesundheit pur für erkältete Menschen!

Artikel vom 01.11.2006