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Gemeinde lebenswert machen

320 ehrenamtlichen Helfern mit großem Fest gedankt

Steinhagen (anb). Ohne ehrenamtliche Arbeit wäre die Gemeinde verloren: 5700 Bürgerinnen und Bürger tun im Sportverein, als Landfrau, in der Kirchengemeinde, der AWO oder für die Weihnachtsmarkt freiwillig und unentgeltlich Dienst.

Diesen »bedeutenden Aktivposten einer liebens- und lebenswerten Gemeinde«, so Bürgermeister Klaus Besser, Dank zu sagen, das war das Ziel einer Veranstaltung am Montagabend in der Aula. Zum zweiten Mal nach 2001, das die UNO damals zum Jahr der Freiwilligen erklärt hatte, lud der Rat zum Fest. Stellvertretend für alle waren 320 Gäste der Gemeinde. Dass es insgesamt 5700 Ehrenamtliche in der Gemeinde sind, das ist eine bloße Schätzung - übertragen von den bundesweit 23 Millionen, die jeder rund fünf Stunden pro Woche freiwillige Arbeit tun, auf die 17 200 über 14-Jährigen Einwohner der Gemeinde. Und weitergerechnet kommen damit 28 500 freiwillige und unentgeltliche Wochenstunden zusammen. Eine enorme Summe.
»Manche Dienste könnten in Deutschland ohne Ehrenamtliche kaum mehr existieren«, sagte Klaus Besser. Und wichtiger noch: Ohne dieses gesellschaftspolitische Engagement bliebe Vieles auf der Strecke, die moderne Dienstleistungsgesellschaft kalt und eisig.
Das unbezahlte Engagement für eine gute Sache, einst vom preußischen Staat als Pflichtamt eingeführt, ist unbezahlbar: »Wir als Gemeinde können gar nicht alle Aufgaben selbst übernehmen. Das bedeutet aber nicht, dass Gemeinde, Land oder Bund sich aus der Verantwortung stehlen und die Freiwilligenarbeit ausnutzen dürfen, um Geld zu sparen.« Vielmehr müssen Rat und Verwaltung zusammen mit den freiwillig Tätigen für Rahmenbedingungen sorgen, um eine kommunale Infrastruktur aufzubauen und zu erhalten. Das Ehrenamt weiter stärken und Jüngere zu motivieren, das soll ein Abend wie dieser ermöglichen.
Ehrenamtliche Arbeit wurde natürlich auch in der Aula geleistet. So hatten etwa Hauptschüler den Auf- und Abbau von Tischen und Stühlen übernommen, die Feuerwehr leistete die Brandwache. Und die Swingkids des Gymnasiums sorgten für Musik.

Artikel vom 01.11.2006