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Ganztagsschulen

Aus den Kinderschuhen


Ganztagsbetreuung in nordrhein-westfälischen Grundschulen wird immer professioneller. Anfangs wurden wohlgemeinte Eltern- und Schulinitiativen als billige Verwahranstalt - übrigens fast immer zu Unrecht - belächelt.
Inzwischen haben die Verantwortlichen von unten Erfahrungen gesammelt und die Politiker von oben erst kleine und dann mehr und mehr große Hilfen folgen lassen. An der Spitze der Bewegung stehen drei Grundschulen in der Region, die in geschlossenen Ganztagsklassen für Lernanfänger neue, vielversprechende Wege gehen. Auch darüber rümpft mancher noch die Nase, weil man doch »so Kleine« nicht »so lange« in die Schule sperren sollte.
Die Praxis zeigt, dass den Kindern selbst auf dem Lande notwendige Frei- und Erfahrungsräume, wie es sie früher gab, immer knapper werden. Außerdem: Gerade dort, wo Mütter gottlob noch mehr als ein Kind haben, sollten sie den Alltag so regeln können, dass sie zumindest stundenweise in ihrem erlernten Beruf auf Ballhöhe bleiben.
Wenn es dann noch wie in Altenbeken gelingt, Fachkräfte langfristig zu binden und fair zu bezahlen, darf getrost von »richtigen« Ganztagsschulen gesprochen werden.
Reinhard Brockmann

Artikel vom 28.10.2006