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Halle ist der Nabel der Tennisnation

Tennis: Gerry Weber Open auch 2007 top besetzt - Davis-Cup-Spiel im Februar geplant

Von Hans-Heinrich Sellmann
Halle (WB). Deutscher Mannschaftsmeister, Austragungsort von Davis-Cup-Spielen und nicht zuletzt die Gerry Weber Open: Halle ist der Nabel der Tennisnation. Auf der Schnittstelle zwischen zwei Spielzeiten hat GWO-Turnierdirektor Ralf Weber jetzt zurück- und vorausgeblickt.

Gerry Weber Open 2006
Der Erfolg der 14. Auflage war in diesem Jahr einmal mehr eng mit dem Namen Roger Federer verknüpft. Der Schweizer machte es spannend, stand zwei Mal kurz vor dem Aus, kam dennoch zurück und begeisterte mit perfektem Tennis auch in kritischen Situationen das Publikum. Weil er in Hamburg wegen des kräftezehrenden Rom-Endspiels gegen Nadal nicht angetreten war, »hat er 2006 in Deutschland nur bei den GWO gespielt. Das allein zeigt die herausragende Stellung unseres Turniers.« Bestärkt wird Ralf Weber durch den neuen ATP-Chef Etienne de Villiers: »So wie in Halle stellt er sich die internationalen Turniere generell vor.«

Davis Cup
Für den Deutschen Tennis-Bund sei Halle mittlerweile der Lieblingsveranstaltungsort. Das habe trotz der Niederlage gegen Frankreich zu Beginn des Jahres weiter Bestand. »Der DTB hat angefragt, ob er für die Partie gegen Kroatien wieder in Halle spielen kann.« Konkrete Gespräche sollen in den kommenden Wochen aufgenommen werden. Bei einem ehemaligen Davis-Cup-Sieger mit Spielern wie Ivan Ljubicic und Mario Ancic lässt sich Weber nicht zwei Mal bitten. Auch die zeitliche Nähe zum letzten Spiel der Handball-WM sei kein Problem. Wenn die Teams eine Woche vor dem 9. bis 11. Februar zum Training in die Lindenstadt kommen, könne alles bereitet sein: »Von uns aus steht dem nichts im Wege, dass wir im nächsten Jahr wieder Davis Cup in Halle haben werden.«

ATP-Reglement
Weltweit wird derzeit diskutiert, das Tennis und seine Turniere interessanter zu machen. Dieses Jahr sind Vorschläge wie die Möglichkeit eines Video-Beweises oder der Champions-Tie-Break im Doppel bereits ausprobiert worden. Nächste Saison sollen Turniere im »Round-Robin-System« (lesen Sie auch den Text im Bundessport) sowie der so genannte Sonntagsstart folgen. Die Spiele des Hauptfeldes beginnen danach nicht erst am Montag, sondern schon tags zuvor. Testturniere sind noch nicht ausgewählt. Halle sei zwar bereit, habe aber das Problem, mit dem Finalsonntag der French Open zu kollidieren. Auch hier müssten noch einige Gespräche geführt werden.

Tennis im Fernsehen
Mit 29 Stunden und 22 Minuten in ZDF und DSF waren die »Open« vergangenes Jahr in Sachen Tennis im deutschen Fernsehen ganz vorne. Dass das so bleibt, dafür sorgt ein frisch unterzeichneter, langjähriger Vertrag mit dem ZDF. Ralf Weber: »Ich persönlich finde es sehr schade, dass die öffentlich-rechtlichen Sender darüber hinaus kein Tennis mehr übertragen wollen, bin aber mit Blick auf unser Turnier natürlich froh.« Das DSF ist wieder mit im Boot.

Gerry Weber Open 2007
Neben einem schon jetzt lukrativen Teilnehmerfeld mit Namen wie Federer, Nalbandian, Blake, Baghdatis, Haas oder Berdych und Verhandlungen mit interessanten Leuten wie Hewitt, Safin oder Söderling ist auch die Grand-Slam-Champions-Trophy weiterhin ein Thema. »Allerdings nur mit Graf oder Becker«, wie Ralf Weber angesichts der kleinen Enttäuschung mit Stich gegen Ivanisevic dieses Jahr klar stellte. Während die Verhandlungen mit Steffi Graf stagnierten, habe Boris Becker schon signalisiert, ein Showmatch bestreiten zu wollen. Wenn's nach Ralf Weber geht, am liebsten gegen Stefan Edberg.Sport

Artikel vom 28.10.2006