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40 000 Euro lassen Geigen und Celli erklingen

Scheck übergeben: Timken-Stiftung unterstützt Instrumentalklasse am Kreisgymnasium

Halle-Künsebeck (pes). Die Timken-Foundation fungiert schon zum zweiten in diesem Jahr als Großförderer in der Stadt Halle. Nach dem Familienzentrum kam gestern auch das Kreisgymnasium in den Genuss einer Spende von 40 000 Euro.

Sie üben mit den schwierigen Instrumenten erst seit Beginn des Schuljahres Mitte August. Was die neue Streicherklasse des Kreisgymnasium seitdem gelernt hat, würdigten gestern auch Timken-Werksleiter Alexander Dolipski und KGH-Leiter Gerd Gießelmann mit einem einhelligen »super«. Dolipski konnte sich davon überzeugen, dass der Zuschuss aus der Stiftung, die von der Familie Timken in den USA finanziert worden ist, gut angelegt ist. Unter Leitung von Lothar Möller ließen die 21 Schülerinnen und Schüler der 5c ihre 13 Geigen, sieben Celli und einen Kontrabass mit einer kleinen Übungsmelodie erklingen. Sogar »Alle meine Entchen« und »Bruder Jakob« als Melodien der Cellospieler waren schon gut zu erkennen.
Die Scheckübergabe gestern war natürlich nur symbolischer Art, die Instrumente für die Streicherklasse und auch die für die im nächsten Schuljahr startende Bläserklasse sind bereits komplett angeschafft. Im fünften und sechsten Schuljahr bekommen die Kinder statt des normalen Faches Musik zweimal pro Woche Instrumentalunterricht. Die KGH-Musiklehrer Lothar Möller und Almut Hage bekommen dabei auch Unterstützung der Haller Musikschul-Lehrer Pjotr Miloslawski und Sebastian Foron.
In diesen zwei ersten Jahren am KGH dürfen die Kinder die Instrumente mit nach Hause nehmen, müssen dort natürlich auch üben. Zehn Minuten bis halbe Stunde - da gingen die Meinungen unter den kleinen Streichern gestern etwas auseinander. Die eine macht es freiwillig, die andere spielt schon mal extra falsch, damit sie zum Aufhören genötigt wird. Wenn die Kinder ins siebte Schuljahr wechseln, müssen sie ihre Geigen, Celli, Posaunen oder Trompeten wieder an die neuen Instrumentalisten angeben. Auch der Größe wegen. Für die kleinen Anfänger - das sind sie durchweg - wurden nämlich nur Halb- oder Dreiviertel-Instrumente angeschafft. Ab Klasse sieben also muss dann die Entscheidung fallen, selbst ein Instrument anzuschaffen, bei der Musikschule Einzelunterricht zu nehmen und vielleicht im Orchester des KGH weiterzumachen. Die Timken-Stiftung ist bestückt mit einem dicken Aktienpaket aus Familienbesitz, aus dessen Erlös, nach US-Recht mindestens fünf Prozent pro Jahr, soziale und kulturelle Projekte an den Standorten der Timken-Werke gefördert werden. In Halle waren das seit 2003 unter anderem die Ausstattung des Jugendcafés an der Langen Straße sowie des Jugendtreffs im alten evangelischen Gemeindehaus in Künsebeck.

Artikel vom 28.10.2006