27.10.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Schule und Verein -
ein perfektes Zuspiel

Volleyball-Boom bei der Spvg. Steinhagen

Von Marcel Bohnensteffen
(Texte und Fotos)
Steinhagen (WB). Nur eine Jugendmannschaft vor drei Jahren, 2006 schon elf mal so viele. Die Statistik lügt nicht, Volleyball in Steinhagen hat sich zu einem »Boom« entwickelt. Für ihre ausgezeichnete Jugendarbeit hat die Spvg. Steinhagen jetzt den Jugendförderpreis des Westdeutschen Volleyball Verbandes erhalten.

Pritschen, Baggern, Schmettern - in der Sporthalle des Steinhagener Gymnasiums wird mächtig geschwitzt. Das Volleyball-Training der weiblichen E-Jugend ist im vollen Gange. »Die Mädels kennen sich alle schon aus der Schule«, erklärt Ute Kiwatrowsky, Jugendwartin der Spvg. Steinhagen. Zusammen mit Matthias Morhoff leitet sie eine Volleyball-AG, bei der Schule und Sportverein miteinander kooperieren. Dabei füllt Morhoff eine Doppelrolle aus, unterrichtet die Kinder als Lehrer am Gymnasium in der Schul-AG und trainiert sie gleichzeitig als Jugendcoach bei der Spvg: »So werden die Jugendlichen gezielt gefördert und zugleich für den Vereinssport begeistert«, freut sich Kiwatrowsky über die »ideale Zusammenarbeit«. »Mehr als 90 Prozent der AG-Teilnehmer sind inzwischen aktive Vereinsmitglieder«, ist die Jugendwartin stolz auf den rasanten Anstieg der Volleyball-Abteilung.
Eine optimale Ausbildung jugendlicher Talente, ein riesiges Wachstum an Jugendmannschaften, eine Vielzahl an lizenzierten Trainern und Übungshelfern. All' das sind Faktoren, weshalb der Spvg. nun der Jugendförderpreis des Westdeutschen Volleyballverbandes verliehen wurde. »Der Preis ist eine Belohnung für die intensive Arbeit mit den Kindern«, strahlt Ute Kiwatrowsky.
Dass Volleyball in Steinhagen eine optimale Ergänzung zu Fußball und Handball geworden ist, merkt man auch den rund 20 E-Mädels während des Trainings an. Bei einer Mischung aus Volleyball-Rundlauf und Brennball haben sie ihren Spaß, lautes Gekreische ertönt durch die Halle. Aber nicht nur Spaß steht bei den Nachwuchsspielern im Vordergrund. »Bei den Westdeutschen Meisterschaften im vergangenen Jahr haben wir mit der männlichen F- bis D-Jugend den dritten Platz erreicht und damit einen Riesenerfolg gelandet«, berichtet Ute Kiwatrowski. »Da hat unsere gezielte Jugendförderung die ersten Früchte getragen«, erinnert sie sich noch gerne zurück.
Früchte trägt auch die tägliche Trainingsarbeit der Kids. Nun steht das Zu- und Stellspiel auf dem Programm. Der Stellspieler am Netz wird durch sauberes Pritschen angespielt, legt den Ball gleich wieder für den Außenangreifer auf, der den Ball durch einen Schmetterschlag im Sprung auf die andere Seite befördert. »Beim Schmettern mit beiden Beinen gleichzeitig abspringen«, korrigiert Kiwatrowsky ihre Schützlinge. Nach einer Weile werden auf der Gegenseite zwei Annahmespielerinnen positioniert, die den Schmetterball wieder über das Netz befördern sollen. So kommen sogar erste längere Ballwechsel zu Stande.
Die Mädchen sind engagiert bei der Sache, die Trainingsbeteiligung ist hoch. »Wir mussten für neueinsteigende E-Jugendliche sogar einen Aufnahmestopp bis zum nächsten Frühjahr ausrufen, weil unsere Kapazitäten an Trainern und Übungsleitern ausgeschöpft sind«, erläutert Kiwatrowsky. Aktuell spielen rund 140 Jugendliche Volleyball bei der Spvg. - eine Zahl, von der die Vereinsverantwortlichen vor drei Jahren noch nicht einmal zu träumen wagten.

Artikel vom 27.10.2006