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Japan in Berlin

Die Schauspieler Vadim Glowna und Birol Ünel kommen am Sonntag zur Deutschlandpremiere des Kinofilms »Das Haus der schlafenden Schönen« in Berlin. Glowna, der gerade 65 Jahre alt geworden ist und seine Memoiren veröffentlicht hat, führte auch Regie. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman des japanischen Nobelpreisträgers Yasunari Kawabata (1899-1972) und überträgt die Handlung in das heutige Berlin. Zu den Hauptdarstellern gehören auch Maximilian Schell und Angela Winkler. Kinostart des »melancholischen Requiems« ist am 2. November. Erzählt wird die Geschichte von Edmond (Glowna), der seit dem Unfalltod seiner Frau und Tochter von Schuld geplagt wird.

Sommer-Gespür

Der Regisseur Sönke Wortmann (Foto) erhält in diesem Jahr den Leibniz-Ring des Presse Clubs Hannover. Wortmann habe mit seinem Film »Deutschland. Ein Sommermärchen« Gespür für die Bedeutung der Fußballweltmeisterschaft bewiesen und die besondere Stimmung während der WM für alle Zeiten authentisch festgehalten, hieß es zur Begründung. Der Leibniz-Ring ist mit 15000 Euro dotiert. Der Regisseur wird die renommierte Auszeichnung am 5. Dezember in Hannover entgegen nehmen. Zu den früheren Preisträgern gehörten unter anderem Alt-Bundespräsident Roman Herzogund die iranische Friedens-Nobelpreisträgerin Shirin Ebadi.

Preis-Vorschläge

Der Lyriker Nico Bleutge und der Erzähler Pedro Lemebel erhalten den mit 25 000 Euro dotierten Anna-Seghers-Preis. Der 1972 geborene Tübinger Dichter Bleutge wurde von der Literaturkritikerin Sybille Cramer vorgeschlagen. Der chilenische Erzähler Lemebel (Jahrgang 1955) wurde von dem Romanisten Dieter Ingenschay ausgesucht, der die Bücher als »Hymnen an die Differenz« lobt. 2005 erschien bei Suhrkamp Lemebels Roman »Träume aus Plüsch«.

Artikel vom 26.10.2006