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Mit Schwimmen und Videos die Leistung steigern

LC Solbads erfolgreichster Inline-Skater Markus Pape zieht Bilanz und denkt über einen Teamwechsel nach

Von Stephan Arend
Borgholzhausen (WB). Wie weit man es mit Talent und Fleiß bringen kann, zeigt den jungen, ehrgeizigen Talenten des LC Solbad Ravensberg das Beispiel ihres Vereinskollegen Markus Pape. Der 23-jährige Student zählt zu den besten Skatern Deutschlands.

Auch in der gerade abgelaufenen Saison 2006 erzielte Pape viele Top-Ergebnisse, hatte zudem oft großen Anteil an den Erfolgen seiner Zepto-Teamgefährten. Ob er sich auch im kommenden Jahr in den Dienst dieser Mannschaft stellt, ist derzeit fraglich. Im Saisonrückblick im WESTFALEN-BLATT verrät Markus Pape, dass ihm ein interessantes Angebot eines anderen Teams vorliegt.
Aufwand
In einer Saison kommen etwa 1000 Rennkilometer und 10000 Trainingskilometer zusammen. Darin enthalten sind aber auch die Übungseinheiten auf dem Mountainbike, das bei schlechtem Wetter im Winter zum Einsatz kommt. Beim Inline-Training fahre ich hauptsächlich über Feldwege oder nutze den Gerry Weber Parkplatz. Zur Taktik- und Technikschulung kommt dort auch eine Videokamera zum Einsatz. Ich komme in der Woche auf 10 bis 14 Trainingsstunden. Zum Vergleich: Im Ausland gibt es auch Profis, die mit diesem Sport über die Runden kommen. Die trainieren mehr als 20 Stunden und haben ein anstrengendes Rennwochenende mit Starts am Samstag in der Schweiz und Sonntag in Frankreich.
Saisonbilanz
Die ersten 3/4 der Saion sind nach Plan gelaufen. Bei der EM in Italien war ich als 26. zweitbester Deutscher. Zudem habe ich die international besetzten Rennen »Hannover-Celle« und den Düsseldorf-Marathon gewonnen. Bei der City-Nacht in Berlin war die komplette deutsche Spitze am Start. Ich habe gewonnen und dabei meinen eigenen deutschen Rekord noch einmal verbessert. Ein Höhepunkt für mich war auch die Silbermedaille bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften über 42 Kilometer in Wedel. Nach einer Bänderzerrung Ende August lief es wegen des Trainingsrückstandes in den folgenden Rennen nicht mehr optimal. Erst am Ende der Saison habe ich mich wieder gesteigert und hatte zum Beispiel in Köln großen Anteil am Sieg meines Teamkollegen.
Teamgeist
Beim Inline-Skaten zählt wie beim Radfahren zuerst das Team, und erst dann kommen die eigenen Interessen zum Tragen. Die Taktik ist in einem Rennen entscheidend. Man muss in den Ausreißergruppen vertreten sein oder als zweite Option seine starken Sprinter in eine ideale Ausgangsposition bringen. Ich bin Allrounder, war in unserem Zepto-Team vor allem für das Anziehen des Sprints zuständig.
Im Moment stehe ich vor der Entscheidung, ob ich ein Angebot annehme und das Team wechsele. In der neuen Mannschaft würde ich meine Stärken besser umsetzen können. Ich bin seit einiger Zeit mit einigen Dingen bei Zepto nicht mehr zufrieden. Zu oft steht das Interesse einzelner Fahrer und eben nicht mehr der Teamgedanke im Vordergrund. In Köln zum Beispiel musste ich eine Lücke zufahren und habe mich dabei aufgerieben, obwohl die Zieleinfahrt gerade für mich ideal ist und ich dort 2003 schon einmal Dritter geworden bin.
Ziele 2007
Die Ziele 2007 entsprechen in etwa den Zielen 2006. Ich hoffe, dass ich für die EM nominiert werde und mich noch verbessere. Auch die Hochschulmeisterschaften und die City-Nacht in Berlin werden wieder zu meinen Saisonhöhepunkten zählen.
Wintertraining
Im November werde ich mir die Mandeln rausnehmen lassen. Ich habe mir vorgenommen, danach noch mehr zu trainieren. In der Uni habe ich die Möglichkeit, auch im Winter bei schlechtem Wetter drinnen zu skaten. Neben dem Krafttraining werde ich auch das Schwimmen mit in mein Vorbereitungsprogramm aufnehmen. Dadurch kann ich meine Atemtechnik verbessern und an meiner Ausdauer arbeiten, ohne die Beine zu sehr zu belasten.

Artikel vom 26.10.2006