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Unangenehme, abstoßende Assoziationen


Zum Thema Günter Grass:
Schon der Titel »Beim Häuten der Zwiebel« lässt unangenehme, abstoßende Assoziationen hochkommen. Genauso, nämlich als abstoßend und unangenehm, habe ich diesen Mann bei seinen literarischen und politischen Aktivitäten immer empfunden. Alle Tugenden wie Offenheit, Ehrlichkeit, Anständigkeit, Aufrichtigkeit, Treue und Tapferkeit, wie sie durchaus auch in der Waffen-SS gepflegt wurden, scheinen ihm zu fehlen, und deshalb wäre er, hätte man diese Charaktereigenschaften damals gekannt, gar nicht in diese Elite-Einheit des deutschen Heeres aufgenommen worden.
Die Waffen-SS war keine »verbrecherische Organisation«, auch wenn das von einer Nürnberger Siegerjustiz behauptet wurde, denn sie hat sich niemals außerhalb der Genfer Konventionen und des Völkerrechts gestellt. Auch hat sie keine »blutige Spur von Verbrechen« gezogen, wie das leider im WESTFALEN-BLATT unter dem beigefügten Stichwort pauschal gesagt wird. Das aber haben unsere Gegner getan. Zum Beispiel mordend und vergewaltigend beim Einmarsch russischer Truppen in Deutschland, bei der Vertreibung aus Tschechien, bei den Bombenangriffen auf deutsche Städte Leipzig mit dem Ziel, Zivilbevölkerung zu töten, oder mit der Atombombe auf Hiroshima. Ein Soldat der Waffen-SS, der eine Frau vergewaltigt hatte - auch im eroberten Land - wurde erschossen.
Ich selbst wurde als Freiwilliger - als Freiwilliger! - mit 17 1/2 Jahren zur Waffen-SS eingezogen und habe nie ein Hehl daraus gemacht. Ich tat es, weil man mir damals erklärte, dass mein Vaterland, das ich liebte, in Gefahr sei. Dass ich als einer der wenigen meiner Division überlebte, hatte ich allein glücklichen Fügungen und Zufällen zu verdanken, die ich in meiner Autobiographie »Samsara oder das Gespenst im Pulverdampf«, erschienen Juli 2006 im Verlag BOD, beschrieben habe. Das zu erwähnen, ist nach dem PR-Rummel um Günter Grass wohl nicht illegitim.
ALFRED WILHELM EHLERS33175 Bad Lippspringe

Artikel vom 27.10.2006