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Mehr Polizeistreifen auf die Straße

Neues Organisations-Modell vorgestellt: Bürger sollen sich sicherer fühlen

Von Klaus-Peter Schillig
Altkreis Halle (WB). Wenn zum 1. Januar die Reform der Polizeistruktur im Kreis Gütersloh greift, sollen sich die Bürger in den 13 Städten und Gemeinden noch sicherer fühlen. Mehr Polizei auf der Straße, weniger Schreibkram für die Beamten - das versprach gestern Landrat Sven-Georg Adenauer.

»Wir passen unser Personal dem an, was im Kreisgebiet passiert«, fasste Adenauer zusammen, was mehrere Arbeitsgruppen in monatelanger Feinarbeit ausbaldowert haben. Abteilungsleiter Gefahrenabwehr und Strafverfolgung, Polizeidirektor Karsten Fehring, erläuterte es gestern erst zwei Stunden lang den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern, anschließend während einer Pressekonferenz. Wichtig für die Menschen im Kreis: Zu einsatzstarken Zeiten werden bis zu drei Streifenwagen mehr zwischen Borgholzhausen und Langenberg unterwegs sein. Im Altkreis Halle ist demnach künftig in den Nächten zu Freitag und zu Sonntag ein Streifenwagen zusätzlich unterwegs. Eingespart werden die Kräfte in Zeiten, in denen sie nach bisherigen Erkenntnissen kaum beansprucht worden sind.
Weniger belastet sind die Kollegen im Wachdienst künftig bei Großveranstaltungen. Wenn Axel Schulz im Gerry Weber Stadion boxt oder in Versmold die Schützen feiern, ist in erster Linie der neu geschaffene 20-köpfige Schwerpunktdienst gefordert. Präsenz zeigen ist ihre Hauptaufgabe bei Volksfesten oder sonstigen Ereignissen, sie sollen eng mit den jeweiligen Bezirksbeamten zusammen arbeiten und die auch in ihrer täglichen Arbeit unterstützen. In so genannten Angsträumen - dunkle Unterführungen oder Parkdecks - sollen sie Streife gehen, um das Sicherheitsgefühl der Bürger zu erhöhen.
Um nicht neue Räume schaffen oder gar irgendwo anbauen zu müssen, werden die 20 Beamtinnen und Beamten mit ihrem Dienstsitz auf die Wachen in Halle, Gütersloh und Rheda-Wiedenbrück verteilt. Nach außen hin wird sich ansonsten - abgesehen von der Wache Versmold (siehe Lokalseite Versmold) für die Bürger nicht viel ändern. In Halle bleibt der Personalstamm unverändert, weiterhin gibt es hier auch das Verkehrskommissariat für den ganzen Altkreis. Um die gesamte Polizeibehörde »schlanker« zu machen, ist auch die komplette Organisationsstruktur umgestellt worden. Künftig gibt es unter der Abteilungsleitung drei Direktionen für Gefahrenabwehr/Einsatz, für Verkehr und für Kriminalität. Weil einige Deliktsbereiche, wie Wohnungseinbrüche, Brand- und Sexualdelikte künftig zentralisiert werden, wurde beispielsweise in der Direktion Kriminalität die Zahl der Kommissariate von neun auf sieben gesenkt. Ein Regionalkommissariat aber bleibt weiterhin in Halle mit Außenstelle in Versmold. Zudem soll es, so stellte es Karsten Fehring vor, künftig einen personell deutlich verstärkten zentralen Einsatztrupp zur Kriminalitätsbekämpfung geben. Damit werde sowohl eine Qualitätsverbesserung in der Sachbearbeitung als auch größere operative Flexibilität erreicht.Lokalseite Versmold

Artikel vom 26.10.2006