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Beruhigt zum Spitzenreiter

Röttger und Dogan schießen Paderborn zum 2:0 gegen Haching

Von Peter Klute
Paderborn (WB). Vier bis sechs Punkte hatte Roland Seitz vor den Spielen gegen die TuS Koblenz, bei Rot-Weiss Essen und gegen die SpVgg Unterhaching gefordert. Nach 1:2 und 2:2 besiegte Zweitligist SC Paderborn 07 die Münchener Vorstädter mit 2:0 (1:0) und erfüllte die Vorgabe des Trainer gerade noch so eben.

»Jetzt haben wir schon 15 Punkte und können davon in der schweren englischen Woche ein wenig zehren«, atmete Seitz nach dem vierten Dreier im fünften Heimspiel auf.
Beruhigt und »mit viel Selbstvertrauen«, wie Benjamin Schüßler sagte, kann Paderborn nun am Freitag beim neuen Tabellenführer Karlsruher SC antreten. Hansa Rostock (H) und 1860 München (A) machen den schweren Dreierpack in nur acht Tagen perfekt. Die gestrige Partie begann mit einem Negativrekord: Lediglich 3699 Zuschauer kamen ins Hermann-Löns-Stadion, so wenig waren es seit dem Aufstieg in 2005 noch nie.
Eine Überraschung gab es auch auf dem Platz. Während die im Pokal gegen Nürnberg zunächst geschonten David Fall und Erwin Koen erwartungsgemäß in die erste Elf zurückkehrten, baute Seitz mit Hüzeyfe Dogan neben Schüßler einen zweiten »Zehner« ein, dahinter räumte Marc Gouiffe à Goufan alleine ab. Diese offensive Ausrichtung sollte ein zweites Koblenz verhindern und zahlte sich aus. Der SCP schlug ein hohes Tempo an und setzte die seit fünf Pflichtspielen ungeschlagenen Bayern sofort unter Druck. Die erste Chance nach 120 Sekunden von Schüßler konnte Torwart Philipp Heerwagen noch entschärfen, bei der zweiten in der 15. Minute war er machtlos. Dogan bediente Röttger und der erzielte sein viertes Saisontor. Kapitän de Graef (Außennetz, 20.) und Koen (Pfosten, 29.) verpassten eine höhere Führung. »Die Umstellung hat gefruchtet. In der ersten halben Stunde haben wir den Grundstein zum Sieg gelegt«, betonte Seitz, während sein Kollege Harry Deutinger entsprechend sauer feststellte: »Wir haben die erste halbe Stunde verschlafen.«
In den anschließenden 60 Minuten sah der Hachinger Trainer seine Mannschaft überlegen und meinte daher: »Hier war mindestens ein Punkt drin, auch deshalb, weil die Paderborner am Mittwoch 120 Minuten laufen mussten und müde wurden.« Das gab Seitz zu, machte seinem Team dennoch ein großes Kompliment: »Sicher hatten wir heute das Quäntchen Glück, aber vor allem hat die Mannschaft großartig gekämpft.«
Michal Kolomazniks Möglichkeiten im ersten Durchgang waren noch eher harmlos. Im zweiten Abschnitt aber wurde es immer mehr eine Zitterpartie, die Entlastung ließ immer mehr nach. Bruno Custos traf den Pfosten (69.), ansonsten hielt Lukas Kruse den Sieg fest. Der für den verletzten Tom Starke (siehe Extra-Bericht) eingewechselte Keeper rettete in der 63. Minute zunächst per Fuß gegen Kolomaznik und dann mit der Hand gegen Paul Thomik. In der 88. Minute parierte Kruse erst einen Freistoß von Egiakhan Omodiagbe und auch den anschließenden Kopfball von Thomik. Vertauschte Rollen führten zur Entscheidung in der Nachspielzeit. Diesmal legte Röttger für Dogan auf und der markierte das 2:0.

Artikel vom 30.10.2006