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Liebevolle Darstellung der
antiken römischen Welt
»CivCity Rom«: kurzweiliger Städtebau mit Lerneffekt
Was kommt dabei heraus, wenn sich die Entwickler von »Civilization« und »Stronghold« zusammentun und sich die Antike vorknöpfen? Das Ergebnis heißt »CivCity Rom« und ist ebenso kurzweilig wie lehrreich.
»CivCity Rom« ist eine klassische Städtebau-Simulation. Felder müssen angelegt, Handwerker angesiedelt und Häuser errichtet werden. Damit die stetig wachsende Bevölkerung bei Laune bleibt, dürfen Tempel, Schulen, Badehäuser und Wasserversorgung nicht vernachlässigt werden. Die ersten Aufgaben, die dem Spieler als jungem Statthalter in der römischen Provinz übertragen werden, sind noch einfach zu lösen. Doch mit fortschreitendem Spielverlauf wachsen die Anforderungen. Selbst im Anfänger-Modus ist einiges Geschick notwendig, die zunehmend komplexeren Stadtgebilde mit Erfolg zu regieren. Denn nicht nur als Baumeister muss sich der Spieler bewähren, auch Warenhandel und Schutz vor Angriffen oder Katastrophen müssen organisiert werden, damit die Stadt wächst und gedeiht. Rom lässt sich eben nicht an einem einzigen Tag erbauen - auch nicht am Computerbildschirm.
Was »CivCity Rom« auszeichnet, ist nicht in erster Linie die Spielidee, die so oder so ähnlich bereits vielen anderen Städtebau-Simulationen zugrunde liegt. Herausragend ist die detaillierte, liebevoll illustrierte Darstellung der antiken römischen Welt. So gibt die lehrreiche »Zivilopädie« umfassend Auskunft über das jeweilige Bauwerk und seine Bedeutung in antiken römischen Städten. Wer bereits »Civilization« oder »Stronghold« kennt, der findet bei »CivCity Rom« viele Steuerungselemente wieder und kommt umso schneller ins Spiel.
Erstmals kann man bei einer Städtebau-Simulation direkt in Villen, Foren und sogar in Badehäuser blicken, um die Menschen bei ihrem täglichen Leben zu beobachten. Alle Bewohner der virtuellen Stadt tragen einen individuellen Namen und gehen Berufen nach - man kann sie sogar »umschulen«.
Die DVD hat es bereits in die Auswahlliste der zehn besten Kinder- und Jugendspiele für den »Tommi Award 2006« geschafft. Derzeit läuft ein Wettbewerb, um »CivCity Rom« ins Lateinische zu übersetzen. Auch auf Deutsch aber bietet es eine Menge Vergnügen. »Ciycity Rom« (40 Euro) ist bei »2K« erschienen. Die USK hat den Titel für Spieler ab sechs Jahren freigegeben. Andreas Kolesch

Artikel vom 28.10.2006