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Wie Kinder Sinn der
Wörter richtig lernen

28 Erzieherinnen bilden sich fort


Halle (kg). Stakkato-Deutsch statt ganzer Sätze: Dass Jungen und Mädchen im Kindergartenalter nur »trinken« sagen, wenn sie aber meinen: »Ich möchte etwas trinken«, das kennen die Erzieherinnen auch in den Kindergärten im kleinen Halle. Wie fördert man die Sprachentwicklung kleiner Kinder, insbesondere von Kindern mit Migrationshintergrund und aus deutschen Familien, in denen kaum noch miteinander gesprochen wird? Bei einer Fortbildung im Spener-Haus haben sich Samstag 28 Erzieherinnen mit dem Thema »Zweitspracherwerb« auseinandergesetzt.
Eine Premiere für die Teams aus den vier evangelischen Tageseinrichtungen für Kinder in Halle: Die Erzieherinnen aus den Kindergärten Bokel, Künsebeck, Paulskamp und dem Regenborgen-Kindergarten am Wischekamp setzten sich mit Diplom-Pädagogin Uta Ziegenbein aus Iserlohn, die hauptamtlich in einer Frühförderstelle arbeitet und seit drei Jahren regelmäßig im Kirchenkreis Halle zu Gast ist, in Sachen Sprachförderung auseinander. Ermöglicht wurde die Fortbildung, die kommendes Jahr fortgesetzt werden soll, durch eine 1000-Euro-Spende des Rotary-Clubs Halle.
»Das Wort Begriff kommt von begreifen. Wenn ich nicht weiß, wie sich hart, spitz oder kalt anfühlt, kann ich mit den Adjektiven nichts verbinden«, erklärte Uta Ziegenbein, dass Sprachförderung nichts Abgekoppeltes ist, sondern sich als roter Faden durch die Arbeit im Kindergarten ziehen muss. Kinder lernen sprechen durch den Kontakt mit Eltern, Geschwistern, anderen Menschen, durch Vorbilder und Austausch. »Das ist ein ganz spannendes Thema für uns«, waren sich Gaby Pritchard (Regenbogen) und Sabine Wedekämper (Paulskamp) einig.

Artikel vom 24.10.2006