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»Deutsche aus Osteuropa«:
Einladung zum Kennenlernen

Heimatverein: Klönabend und neue Ausstellung

Versmold (igs). Viele von ihnen hatten in ihrem Pass als Nationalität »deutsch« stehen, obwohl sie in der Sowjetunion lebten. Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion kommen sie zurück nach Deutschland - Spätaussiedler, die in dem Land ihrer Vorfahren eine neue, alte Heimat finden wollen. Ihnen ist die neue Ausstellung im Heimatmuseum Versmold gewidmet.
»Kennenlernen -ÊDeutsche aus Osteuropa« ist die Ausstellung überschrieben, die auf zahlreichen Stellwänden die Geschichte, Gegenwart und Zukunft von Deutschen beleuchtet, die vor mehr als 200 Jahren Deutschland verließen und heute wieder hier leben. Die Ausstellung soll, so der Wunsch des Heimatvereins Versmold, Vorurteile insbesondere gegenüber Spätaussiedlern abzubauen helfen, Fakten zu ihrer Auswanderung darstellen und Chancen der Integration aufzeigen.
Bevor sie am Sonntag, 29. Oktober, eröffnet wird, lädt der Heimatverein in bewährter Form zu einem Klönabend ein: Stadtarchivar Dr. Richard Sautmann wird sich am kommenden Dienstag, 24. Oktober, von 20 Uhr an im Hotel-Restaurant Froböse in seinem Vortrag mit der Geschichte der Deutschen in Osteuropa beschäftigen. Er zeichnet die Aussiedlungsbewegungen im 18. Jahrhundert nach, skizziert die Entwicklung der deutschsprachigen Bevölkerungsgruppen im Russland des 19. Jahrhunderts und thematisiert das schwere Schicksal der Deutschen unter Stalins Diktatur. »Im weiteren Verlauf soll es schließlich um Chancen und Möglichkeiten der Integration gehen«, kündigt Richard Sautmann an. »Ein Land -Êein Volk« -Êmit dieser Vorstellung würden viele Menschen aufwachsen.
»Viele können sich gar nicht vorstellen, dass es Deutsche außerhalb von Deutschland gibt.« Doch dies sei so. Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion habe die Einwanderung der deutschen Bevölkerungsgruppen aus Osteuropa begonnen. Ein wichtiges Thema sei dabei die Integration. Migration und Integration -Êdiese Themen hätten auch etwas mit Versmold, mit dem Leben in dieser Stadt in dieser Zeit zu tun, betont Sautmann. Darum sei die Ausstellung -Êdie ein »Vorgriff« auf die Auswanderungs-Ausstellung im kommenden Jahr ist -Êauch sehr aktuell. »Wir greifen nicht nur direkte Versmolder Themen auf, sondern die, die wichtig sind«, ergänzt Heimatvereinsvorsitzender Karl-Heinz Niebrügge.
l Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 26. November mittwochs von 14 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 17 Uhr. Eröffnet wird sie am 29. Oktober um 11 Uhr.

Artikel vom 21.10.2006