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Wasserproblem in alter
Deponie wird angepackt

Defekte Gewässerverrohrung in Altlast Barnhausen

Borgholzhausen-Barnhausen (SKü). Bevor die alte Deponie in Barnhausen weiteren Schaden durch Verwässerung nimmt, soll sie saniert werden. Dies beschloss jetzt einstimmig der Borgholzhausener Umweltausschuss.

Zu Zeiten, als man sich über die sichere Entsorgung von Abfall nicht großartig Gedanken machte, wurde in einer Senke an der Winkelshütter Straße in Barnhausen eine gemeindeeigene Mülldeponie. Eine große Sanierung, sprich: die Ausbaggerung des Abfalls, würde vermutlich Millionen kosten. Nach Einschätzung des Arbeitskreises Altlasten reicht es in Barnhausen aber aus, den Deponiekörper unter Kontrolle zu behalten. Deshalb wurden schon vor vielen Jahren Kontrollschächte eingebaut. Regelmäßig werden seither Grund- und Oberflächenwasser beprobt.
Allerdings ist mittlerweile eine Gewässerverrohrung im Deponiekörper defekt. Dadurch droht nach Ansicht des Arbeitskreises Altlasten nicht nur intensiver Kontakt von Wasser mit dem vergrabenen Müll. Nicht abschätzbar erscheint auch, ob durch das viele Wasser in dem Deponiekörper eine innere Erosion auftreten kann, die Auswirkungen auf die Sicherheit des Geländes hätte.
Letztlich sprach sich der Arbeitskreis Altlasten für eine Teilsanierung der Deponie aus, was der Stadt Fördermittel des Landes in Höhe von 80 Prozent sichert. Die Gesamtkosten sollen bei etwa 90 000 Euro liegen.
Geplant ist nunmehr eine geregelte Fassung des anströmenden Oberflächenwassers und dessen unbeeinflusste Weiterleitung durch einen Regenwasserkanal. Die vorgeklärten Abwässer der benachbarten Wohnhäuser sollen ordnungsgemäß abgeleitet werden. Schließlich sollen die am Böschungsfuß unterhalb der Deponie austretenden Sickerwässer reduziert und eingefasst werden. Das austretende Sickerwasser soll weiterhin eine natürliche Vorklärung in einem Schilfbeet durchlaufen.
Da der zu erneuernde Vorfluter auch Abwässer von Anwohnern aufnimmt, will das Land für einen Teil der Baumaßnahmen in Höhe von 10 000 Euro keine Förderung geben. Um überhaupt noch Fördermittel zu bekommen, muss die Sanierung noch in 2006 starten.

Artikel vom 21.10.2006