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Gaudi pur mit mehr als 600 Gästen

Lederhosen, Dirndl, Brez'n und Bier: Großartige Premiere des Oktoberfestes

Borgholzhausen (Felix). Ein Hofbräuhaus hat Borgholzhausen zwar nicht. Aber im Feiern stehen die Piumer den wahren Bajuwaren ganz sicher in Nichts nach. Mehr als 600 Gäste waren am Samstagabend bei der Oktoberfest-Premiere in der Fahrzeughalle der Firma Leeker mit von der Partie. Bei einer Party, wie sie Borgholzhausen in den vergangenen Jahren nicht gesehen hat.

Lederhosen und Dirndl waren zwar nicht Pflicht gewesen, um als Gast bei der großen Gaudi mit dabei zu sein. Zahlreiche Besucher aber nutzten die Gelegenheit, Janker oder Tirolerhut aus dem Kleiderschrank zu holen, um stilecht bei der großen Fete mitzumischen. Schließlich erlebten sie ein Fest ganz nach Münchener Vorbild, mit allem, was dazu gehört.
Um 19.40 Uhr eröffnete Bürgermeister Klemens Keller den Partyreigen mit dem traditionellen Fassanstich. Unterstützt von Moderator Enno Röttger setzte er Holzhammer und Zapfhahn an. Nach leichtem Nachsetzen konnte Klemens Keller eine Maß nach dem anderen befüllen. »O'zapft is«: Das galt nicht nur für das Bier. Auch die Stimmung sprudelte von da an geradezu über.
Der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr sorgte dabei für stilechte Musik. Drei Monate lang hatten Wayne Tucker und seine Musiker für das Großereignis hart geprobt. Nicht nur äußerlich, auch musikalisch präsentierte sich die Bigband beim »Trompetenecho«, dem »Kufsteiner-Lied« oder dem »Zillertaler Hochzeitsmarsch« in einem völlig ungewohnten Gewand. Die Gäste im Saal schunkelten zu den volkstümlichen Klängen, zum Teil auf den Biergartenbänken in der 600 Quadratmeter großen Halle stehend.
Aber nicht nur die Musik sorgte für passende Oktoberfeststimmung. Die gesamte Halle war mit blau-weißen Bannern dekoriert worden. Festwirt Christian Singenstroth hatte auf seine Speisekarte neben »Brezen« auch Minihaxen mit Sauerkraut, eine Bayerische Pfanne sowie den traditionellen Leberkäs' gesetzt.
Zur Belustigung der Gäste wurden Baumstämme zersägt, gab es einen Wettbewerb im Maß-Stemmen und eine große Tombola. Auch die Gastgeber des Löschzuges Stadt waren sich nicht zu schade, selbst die Lederhosen überzustreifen und den Ostwestfalen mal einen zünftigen Schuhplattler hinzulegen. Gaudi pur. »Der singende Gastwirt«, Ernst Sandmann, heizte die Stimmung zusätzlich an. Und für die Fans des Rock'n'Roll griffen gegen Mitternacht die »Dizzy Dudes« für ihren Rockabilly noch einmal mächtig in die Saiten und zeigten dabei, dass ein Kontrabass auch als Turngerät dienen kann. Auch sie konnten sich, wie der Musikzug zuvor, über ausgelassen tanzende Gäste in bester Partylaune freuen.
Die Organisatoren, allen voran Löschzugführer Wilhelm Wesselmann, Musikzug-Dirigent Wayne Tucker und Hallen-Besitzerin Gisela Seidel, waren mit dem Verlauf des außergewöhnlichen Abends zum pünktlichen Schluss um 1.30 Uhr mehr als nur zufrieden. Es war eine gute Alternative zum bisherigen Herbstfest des Löschzuges. Viele der Besucher freuten sich über den verkehrsgünstig in der Innenstadt gelegenen Veranstaltungsort. Eigentümerin Gisela Seidel freute sich mit der Feuerwehr über die Resonanz und schloss eine Neuauflage in ihrer Halle nicht grundsätzlich aus.

Artikel vom 23.10.2006