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Ein Kraftakt mit
11:2-Schlussspurt

Handball-Oberliga: Halle siegt 30:22

Von Gunnar Feicht (Text und Foto)
Halle (WB). Auch wenn's nicht immer elegant wirkt: Union Halles Erfolgsstory geht weiter. Dank eines eindrucksvollen Endspurts fegten die Oberliga-Handballerinnen auch TuS Jahn Dellwig mit 30:22 (14:12) aus der Masch, sind bei 11:1 Zählern punktgleich mit Spitzenreiter Witten Tabellenzweite.

»Das war ein Kraftakt«, atmete Trainer »Kalla« Klenke tief durch. Denn obwohl das Endergebnis kaum vom 32:21-Pokaltriumph gegen Dellwig abwich, war es diesmal ein ganz anderes Duell. »Die haben mit viel mehr Power und Tempo gespielt als vor einer Woche«, fand Halles Kreisläuferin Nicola Pape. »Und mit der offensiven Deckung kommen viele Mannschaften nicht klar.« So erging es auch Halle - »obwohl wir darauf im Training hingearbeitet hatten«, wie Klenke versicherte.
Union spielte zwar oft die Außen frei, aber sie scheiterten meistens am guten Stellungsspiel der Torfrau. Die Deckung ließ etliche vermeidbare Gegentreffer zu, im Angriff addierten sich dazu zwei vergebene Siebenmeter (Pape, Huck) und reichlich Pfostenpech. Als endlich mehr Präzision ins Tempospiel kam, zog Halle zwar auf 10:6 und 13:9 davon. Aber die Gastgeberinnen starteten ganz schlecht in die zweite Halbzeit und mussten beim 15:15 den Ausgleich hinnehmen. Bei Dellwigs erster Führung (19:20/46.) und einer Zeitstrafe gegen Edda Sommer sah es sogar finster aus. Doch die 4-2-Deckung des TuS Jahn hatte offenbar zu viel Kraft gekostet.
Während Theresa Janzen und Kathrin Huck (sie warf fünf der letzten elf Haller Tore) gnadenlos den Druck verstärkten und Lücken rissen, waren die Gäste stehend k.o.. Dellwig verzweifelte an der aggressiven HSG-Deckung und an Torfrau Sandra Huck, die nach der Pause u.a. drei Siebenmeter entschärfte. 11:2 hieß es in den letzten 13 Minuten für Halle - überlegene Kondition und Fitness hatten triumphiert. Karl-Heinz Klenke: »Heute haben wir nur kämpferisch überzeugt. Aber vielleicht ganz gut so: Jeder hat gesehen, dass es keine Selbstläufer gibt.«
Tore: Janzen (12/9), Pape (7), K. Huck (6), Sommer (3), Pieper (2).

Artikel vom 23.10.2006