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Mit Tempo 30
durch die Stadt

Arbeitskreis fordert mehr Sicherheit

Borgholzhausen (ak). Die Forderungen des Arbeitskreises »Sichere Ortsdurchfahrt Borgholzhausen« sind eindeutig: Die Bielefelder Straße soll mit Tempo 30 befahren werden. Dann sei auf der Straße auch ein Fahrradschutzstreifen sinnvoll.
Um den Bürgermeister sowie die Rats- und Verwaltungsmitglieder in puncto Sicherheit auf der L 785 zum Handeln zu bewegen, hatte die Initiative am Dienstag zum Informationsabend ins Bürgerhaus eingeladen. »Die Bielefelder Straße ist für Anwohner, Fußgänger, Auto- und Radfahrer lebensgefährlich«, betonte Jörn Gerke. Auch andere Anlieger machten ihrem Unmut Luft und beklagten, dass sie sich auf der Straße nicht sicher fühlen. Der Schlüssel zur Lösung liegt laut Arbeitskreis darin, aus der L 785 von der Shell-Tankstelle bis zur Meller Straße eine Tempo-30-Zone zu machen und einen Fahrradschutzstreifen zu markieren. Darüber hinaus seien weitere Querungshilfen, Zebrastreifen und Ortseingangstore sinnvoll. Zudem wünscht sich der Arbeitskreis eine geschwindigkeitsabhängige Ampel am Friedhof und häufigere Tempokontrollen auf der Straße.
Bernd Jürgens-Samm und Bernd Küffner vom Bürgerbüro Verkehrssicherheit aus Bielefeld machten deutlich, dass bei Tempo 50 die Wahrscheinlichkeit, getötet zu werden, zehnmal so hoch ist wie bei Tempo 30. Die Alternative zum Fahrradschutzstreifen, nämlich den Bürgersteig als Radweg mitzunutzen, stieß weitgehend auf Ablehnung. »Das ist Kindern nicht vermittelbar, wie sie sich als Radfahrer auf dem Bürgersteig verhalten sollen«, gab Gaby Lindemann zu bedenken. Verkehrsplaner Jürgens-Samm: »Nur wenige Radfahrer halten Schrittgeschwindigkeit auf dem Bürgersteig. Der Schutzstreifen auf der Straße ist ein guter Kompromiss, wenn auch keine goldene Lösung.«
Arnold Weßling (CDU) wünscht sich ein »Gesamtkonzept« für die L 785, das in absehbarer Zeit realisiert werden solle. Konrad Upmann (BU) forderte, dass der Landesbetrieb Straßen NRW in Pium »endlich etwas tun muss.« Bürgermeister Klemens Keller teilte mit, dass der Landesbetrieb erst ab 2008 Gelder für eine Mittelinsel zur Verfügung stellen könne. Das Thema Ortsdurchfahrt wird in der nächsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses im Dezember behandelt.

Artikel vom 19.10.2006