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Der Schiri-Trick
des Schlusslichts

Fußball-Kreisliga B: SG-Protest

Altkreis (toki). Dieses Kreisliga Wochenende hatte es in sich: Beinahe noch spannender als die Favoritenstürze in der Fußball-Kreisliga B erscheinen die Geschehnisse hinter den Kulissen der SG Oesterweg und des TFC Werther.

Seit Sommer ist Bülent Cimsir Trainer des Rangsiebten TFC. Die Tabellenspitze im Blick, meisterte die Elf vom Werther Berg ihr kniffliges Auftaktprogramm trotz personeller Verluste recht ordentlich. Seit dem jüngsten Gastspiel in Sennestadt schlägt Cimsir jedoch andere Töne an und verbannte einige Akteure aus der Mannschaft. Einige seiner Schützlingen hätten »das Team im Stich gelassen«. Die Schonzeit beim TFC scheint vorüber. »Ich ziehe diese Linie durch«, kündigte Cimsir Nachverpflichtungen im Winter an, falls der TFC nach den richtungsweisenden Spielen gegen Peckeloh und Versmold noch immer Chancen nach oben habe. Öffentlich wollte der Coach die Störenfriede nicht an den Pranger stellen. Anstelle von Uwe Korn musste jedenfalls Feldspieler Markus Brockmann das Tor hüten. Eine Dauerlösung? Cimsir hatte nach dem 2:0-Sieg jedenfalls gut lachen. Der Spielertrainer persönlich erzielte beide Treffer.
Restlos bedient war dagegen SG-Trainer Markus Kleine-Tebbe. Seine Oesterweger wurden von Ligaschlusslicht Südwestfeld abgewatscht - 1:4. »Eine erbärmliche Leistung von meiner Mannschaft.« Das war die eine Seite, über die Umstände der ersten Saison-Niederlage urteilte Kleine-Tebbe indes völlig anders: »Uns wurde die Chance, ins Spiel zu kommen, von Beginn an genommen. Wir sind hier verpfiffen worden.« Der angesetzte Schiedsrichter erschien nicht, bei seinem Ersatz handelte es sich um den für TuS Quelle pfeifenden Schiedsrichte Üzgür Sadik -Ê gleichzeitig ein Vorstandsmitglied des Gastgebers. Die Oesterweger legten deshalb Einspruch gegen die Spielwertung ein. Es wird zu einer Spruchkammer-Verhandlung kommen.
Nicht nur beim abseitsverdächtigen SF-Führungstreffer fühlten sich Kleine-Tebbe und Co. deutlich benachteiligt. »Die beiden Freistöße, praktisch auf der Strafraumgrenze, waren höchst zweifelhaft. Auf der Gegenseite legt man uns einen klaren Elfmeter als Foulspiel außerhalb des Strafraums aus.« Eine vermeintlich schwache Leistung des Referees sei noch kein Grund für einen Protest, doch SG-Obmann Horst Kleine-Tebbe sieht vielmehr eine Täuschung seines Clubs. Erst während der Partie habe sich herausgestellt, dass der Unparteiische in Reihen des Gegners aktiv ist. Auch beim Gespräch mit dem verantwortlichen Schiedsrichter-Ansetzer verschwiegen die Südwestfelder Verantwortlichen lieber, dass der Queller Ersatz-Referee ein Vorstandsmitglied ihres Vereins ist.

Artikel vom 19.10.2006