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In dieser Schule
steht das ABC
an den Wänden

Lindenschule: Sanierung ein Kraftakt

Von Klaudia Genuit-Thiessen
Halle (WB). Wochenlang wurde gleichzeitig gestemmt und gestrichen. Bis zu 45 Handwerker gleichzeitig waren zu Spitzenzeiten an der Arbeit. Ein Kraftakt in gewaltigen Dimensionen: Nach dem Umzug an die Bismarckstraße ist der erste (Um-)Bauabschnitt der Haller Lindenschule weitgehend abgeschlossen.

Schulleiterin Ingrid Hajou ist im Nachhinein sehr zufrieden. »Diese Sanierung war eine sehr professionelle Angelegenheit«. Einigen Grund zur Freude sehen auch Architekt Thomas Daum, der die Sanierung federführend betreut hat, und Johannes Brockbals, der Architekt im Rathaus der Stadt. Denn weil die Kosten mit rund 1,4 Millionen Euro noch um 200 000 Euro unter den veranschlagten Investitionen lagen, konnten jetzt schon Haupteingang und Treppenhaus-Fenster erneuert werden sowie die eigentlich auch erst für 2007 geplante Wärmedämmung der Dachflächen. 6,50 mal sieben Meter groß ist allein die Fensterfläche im Treppenhaus, das jetzt eine ganz neue Atmosphäre gewonnen hat. Insgesamt hat die Schule eine Netto-Grundrissfläche von 4000 Quadratmeter.
2007 soll die Turnhalle saniert werden. Zudem ist dort eine neue Heizung notwendig. Wünschenswert, aber vermutlich erst 2008 bezahlbar, sind Akustikdecken für die Klassenräume und die Erneuerung von alten Wasserleitungen. Und die Fassade der Schule soll irgendwann gestrichen werden.
27 Gewerke haben seit dem Sommer an dem Gebäude aus den 60-er Jahren Arbeit gefunden: Saniert werden mussten wegen Feuchtigkeit vor allem Keller und Sockel. Ins Untergeschoss umgezogen sind die Sanitäranlagen für die Schüler. Die alten Toiletten im Außenbereich dienen künftig als Fahrrad-Parkhaus. Nahezu komplett umgestaltet ist der Flügel zur Kaiserstraße hin, in dem die Aula liegt: 29 Ganztags- und rund 20 Randstundenkinder haben dort komfortable Räume bekommen, die dank eines Lichtgrabens zum Schulhof hin großzügig und freundlich wirken. Großer Gruppenraum, Teeküche, Ruheraum bieten beste Betreuungsmöglichkeiten. Die Bibliothek schafft eine Verbindung zum Haupttrakt.
Die Verwaltungsräume, wo neben Schulleiterin Ingrid Hajou, ihrem Vertreter Maik Evers, Sekretariat und zwölfköpfiges Kollegium ihre Arbeitsplätze haben, wurden komplett neu gestaltet. Das gilt bis hin zum Mobiliar, ein praktisches Modulsystem, das im ganzen Haus ganz nach Bedarf flexibel einsetzbar ist. Spezielle schallschluckende Decken machen es in der komplett sanierten Aula und den (Klassen-)Räumen in diesem Flügel leiser. Beleuchtung, Fußböden - das ganze Gebäude ist jetzt den Bedürfnissen von Grundschülern angepasst.
Bis hin zu den Fluren, immerhin 1000 Quadratmeter Verkehrsfläche. Die Wände sind schlicht weiß und hellgrau. Farbe ins Spiel bringt ausgerechnet das ABC. 26 verschiedene raumhohe Buchstaben in 26 verschiedenen Nuancen nach Goethes Farbenkreis geordnet - das ist ein Beitrag des Architekten, den Kindern zu zeigen, wie breit gefächert das Spektrum ist.

Artikel vom 19.10.2006